Schavan-Urteil mit bitterem Beigeschmack

Das Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts ist für die frühere Bildungsministerin Annette Schavan ein persönliches Fiasko. Sie war zutiefst davon überzeugt, im Recht zu sein, und hatte nach ihrem unfreiwilligen Rücktritt vom Ministeramt auf eine öffentliche Wiedergutmachung durch das Gericht gesetzt. Das harte, klare Urteil der Düsseldorfer macht die Sache für sie noch schlimmer.

Anette Schavan-Urteil mit bitterem Beigeschmack
Foto: Martin Schutt

Gegenüber der Uni bleibt die Kritik, dass kein externer Sachverständiger bei der Bewertung von Schavans Arbeit hinzugezogen wurde. Vor dem Hintergrund, dass es um den Ruf und das Amt einer Bundesministerin ging, hätte die Überprüfung auf einem festeren Fundament stehen müssen. So respektabel der Gutachter auch sein mag, ein Fall mit einer solchen Dimension braucht eine zweite Meinung.

Ein weiteres wissenschaftliches Gutachten hätte auch der Universität Düsseldorf viel Ärger erspart. Das Einholen einer Zweit-Meinung wäre sinnvoller und würdiger gewesen, als am Ende ein Verwaltungsgericht entscheiden zu lassen. Mit dem Urteil ist die Uni formal aus dem Schneider. Es bleibt der bittere Beigeschmack, dass eine prominente Absolventin unverhältnismäßig behandelt wurde.

(qua)
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