Nach Cannabis-Legalisierung Drogenbanden nutzen Versorgungslücke aus

Meinung | Düsseldorf · Seit dem 1. April kann Cannabis legal konsumiert werden. Die Nachfrage ist groß, ein legales Angebot aber fehlt derzeit noch. Diese Lücke nutzt die Organisierte Kriminalität jetzt aus – das zeigt sich in NRW.

Seit 1. April dieses Jahres ist der Konsum von Cannabis legal (Symbolbild).

Foto: dpa/Christian Charisius

Innerhalb der Organisierten Drogenkriminalität dürften seinerzeit die Sektkorken laut geknallt haben, als feststand, dass in Deutschland Cannabis legalisiert wird. Anders als die dafür verantwortlichen Politiker, die diesen Irrsinn trotz aller Kritik durchgedrückt haben, wussten die Kriminellen nämlich sofort, dass sie damit sehr viel Geld verdienen können.

Denn durch die Legalisierung ist innerhalb der Bevölkerung erwartungsgemäß die ohnehin schon große Nachfrage nach Cannabis so gewaltig gestiegen, dass sie nicht einmal ansatzweise durch legale Beschaffungswege gestillt werden kann. Nicht einmal jetzt, ein halbes Jahr nach dem von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbauch (SPD) initiierten Gesetz, hat ein einziger legale Verein zum Anbau von Cannabis eine Zulassung erhalten.

Eindrücke von der Cannabis-Messe in Düsseldorf
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Foto: Wiktoria Student

In dieses Vakuum von hoher Nachfrage und fehlendem Angebot stoßen kriminelle Banden aus den Niederlanden, die versuchen, in NRW Fuß zu fassen. Es dürfte kein Zufall sein, dass die jüngste Serie von Anschlägen mit Sprengsätzen in NRW kurz nach der Legalisierung begonnen hat. Und es steht ja bereits fest, dass die Spur der Anschläge in die Niederlande führt und die ersten Explosionen einer verschwundenen Cannabis-Lieferung galten.

Noch kann die Spirale der Drogengewalt in NRW zurückgeschraubt werden. Nur dafür muss die Politik ihren kapitalen Fehler schnellstens korrigieren und die völlig unnötige Cannabis-Legalisierung wieder stoppen. Andernfalls dürften langfristig Zustände wie in den Niederlanden drohen, wo es fast täglich zu einer Detonation vor einem Wohn- oder Geschäftsgebäude kommt.

(csh)