Leben mit der Pandemie Zeit zum Umdenken
Meinung | Düsseldorf · Wir müssen aus der schädlichen Dauerängstlichkeit vor Corona herausfinden. Die Stilllegung des sozialen Lebens und der Schulen, wiederkehrende Lockdowns im Herbst wären unverhältnismäßig.
In einer „Spiegel“-Umfrage gaben kürzlich mehr als 80 Prozent an, sie hielten neue Lockdown-Maßnahmen im Herbst für wahrscheinlich. Kein Wunder: Immer neue Nachrichten von weiteren gefährlichen Mutationen befördern einen Zustand der Dauerängstlichkeit, in der sich alles nur noch um den Gesundheitsschutz dreht. Verängstigte Bürger wiederum motivieren Politiker, sich mit neuen Lockdowns beliebt zu machen. Wir müssen hier wieder herausfinden, sonst riskieren wir die Zukunft der Kinder. Tatsache ist, dass wir Corona in nächster Zukunft nicht loswerden. Es bleibt uns gar nichts übrig, als uns an die Epidemie als Normalität in unserem Leben zu gewöhnen. Aber mancher scheint die Krankheit wie eine archaische Gottesstrafe zu betrachten, die erst von uns genommen werden wird, wenn wir hinreichend Buße getan, auf allen Frohsinn verzichtet – und auch noch die Kinder geopfert haben.