Was ist männlich - was ist weiblich? „Die Biologie wurde allzu oft zur Erhaltung der Machtverhältnisse missbraucht“

Interview · Die Debatte um Zweigeschlechtlichkeit spaltet die Gemüter. Zuletzt polarisierte die Ausladung einer Biologin durch die Humboldt Universität Berlin. Ihre Fachkollegin und Feministin Meike Stoverock vertritt ähnliche Thesen – und erklärt ihre Problematik im Interview.

 Bei einer Demo gegen den Vortrag der Biologin Vollbrecht in einem Hörsaal der Humboldt-Universität hängen vor dem Hauptgebäude der Uni Transparente.

Bei einer Demo gegen den Vortrag der Biologin Vollbrecht in einem Hörsaal der Humboldt-Universität hängen vor dem Hauptgebäude der Uni Transparente.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Ein Vortrag, der noch gar nicht gehalten wurde, hat in den vergangenen Tagen für Aufregung gesorgt. Marie-Luise Vollbrecht, eine Biologie-Doktorandin, die an der Humboldt Universität in Berlin über „Sex, Gender und warum es in der Biologie zwei Geschlechter gibt" sprechen wollte, wurde wegen Gegenprotests ausgeladen – und nun wieder eingeladen. Am 14. Juli soll statt referiert nun diskutiert werden, samt Gästen wie der Bundeswissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Worin die Krux des Geschlechterdiskurses liegt, warum Debatten um die Geschlechterrollen so stark emotionalisieren und wieso Sexualität in der frühen Kindeserziehung wichtig ist, erklärt eine Fachkollegin, die Biologin und Feministin Meike Stoverock.