NRW-Ministerpräsident Wüst mit Corona infiziert Regieren in Isolation

Analyse | Jerusalem · Ministerpräsident Hendrik Wüst muss nach seiner Corona-Infektion alle Termine auf seiner Israel-Reise absagen. Dafür kümmert er sich verstärkt um die Regierungsgeschäfte – von seinem Hotelzimmer in Jerusalem aus.

 Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, in seinem Hotelzimmer in Jerusalem.

Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, in seinem Hotelzimmer in Jerusalem.

Foto: dpa/Hendrik Wüst

Es ist die Stunde des Stellvertreters. Staatssekretär Mark Speich, Leiter der NRW-Landesvertretung in Berlin und Brüssel und somit so etwas wie der inoffizielle Außenminister des Landes, hat auf der Israelreise des Ministerpräsidenten nun alle Hände voll zu tun. Er eröffnet in Tel Aviv das Abendessen mit NRW-Unternehmen, die eine besondere Beziehung zu Israel haben, mit einer launigen Rede, er besichtigt bei Haifa den Tzipori-Fluss, der ähnlich wie die einst völlig verschmutzte Emscher in Kooperation mit der Emscher-Genossenschaft derzeit renaturiert wird. Und er weiht den Kunstraum Düsseldorf im jüdisch-arabischen Bildungszentrum Givat Haviva ein, eine Institution, die bereits kurz nach der Gründung des Staates Israel gegründet wurde. Sie soll die heiklen Beziehungen und den Dialog zwischen der jüdischen und arabischen Bevölkerung verbessern und wird inzwischen auch vom Land NRW unterstützt. Speich macht seine Sache gut – zurückhaltend, mit viel Humor und in bestem Englisch.