Verbände, Unternehmen und Gewerkschaften schlagen Alarm Fachkräftemangel gefährdet NRW-Wirtschaft

Düsseldorf · Bis 2030 fehlen in Nordrhein-Westfalen eine Million Arbeitskräfte. Damit wäre jede zehnte Stelle im Land unbesetzt. Was jetzt noch helfen kann.

Auszubildende arbeiten in einer Werkstatt des nordrhein-westfälischen Landmaschinenherstellers Claas in Harsewinkel. Viele Hersteller suchen händeringend nach Lehrlingen.

Auszubildende arbeiten in einer Werkstatt des nordrhein-westfälischen Landmaschinenherstellers Claas in Harsewinkel. Viele Hersteller suchen händeringend nach Lehrlingen.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Vom Handwerk und der Gastronomie über Kitas, Gesundheit und Pflege bis hin zur Industrie – das Land Nordrhein-Westfalen steuert auf einen gefährlichen Fachkräftemangel zu. „Neben hohen Kosten für Energie und Rohstoffe setzt der anhaltende Fachkräftemangel die heimische Wirtschaft stark unter Druck“, sagte Rolf Stoffels, der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) NRW, unserer Redaktion. Die Zahlen sind laut Kammerangaben alarmierend. Danach fehlen derzeit rund 350.000 Fach- und Arbeitskräfte. Im Jahr 2030 rechnet die IHK NRW mit einer Million unbesetzter qualifizierter Stellen. Das wäre rund jeder zehnte Arbeitsplatz im Land. Es sei daher wichtig, so Stoffels, „alle Potenziale im Inland zu heben, aber auch weitere Wege zu gehen und Fachkräftesicherung durch attraktive Einwanderungsregelungen zu ermöglichen“. Die Ampel-Koalition hatte sich in der vergangenen Woche auf Eckpunkte für ein neues Zuwanderungsgesetz für Fachkräfte geeinigt, die gerade auch für das bevölkerungsreichste Bundesland von großer Bedeutung sind.