Bericht zur Lage der Union Die EU-Agenda des nächsten Kanzlers

Meinung · Der aktuelle Bericht zur Lage der Union mag wörtlich eine Angelegenheit vorrangig der EU sein. Doch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat damit wichtige Aufgaben auch schon auf den Schreibtisch des künftigen Bundeskanzlers gelegt - ganz gleich, wie dieser heißen wird.

 EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch bei der Vorlage des Berichts zur Lage der Union.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch bei der Vorlage des Berichts zur Lage der Union.

Foto: AP/Yves Herman

Der „Bericht zur Lage der Union“ ist inzwischen eine Tradition in Brüssel. Die EU-Kommission hat sich von der gleichnamigen Praxis der US-Präsidenten erstmals vor elf Jahren inspirieren lassen - und sie zur jährlichen Analyse und Aussicht gemacht. Mag sein, dass die vormalige stellvertretende CDU-Vorsitzende Ursula von der Leyen an diesem Mittwoch insgeheim auch die Situation ihrer eigenen Union im Blick hatte: Erstmals in diesem Jahrtausend geht diese Union nicht als Favorit in die Schlussphase des Bundestagswahlkampfes. Doch die Europäische Union hat mehr mit den künftigen Herausforderungen des nächsten Bundeskanzlers zu tun, als es etwa im letzten Triell vermittelt wurde: Da spielte die Europapolitik keine Rolle.