Von Benito Mussolini zu Björn Höcke Der alte und der neue Faschismus – wie gefährlich ist er heute?

Ende Oktober 1922 kam in Italien Benito Mussolini an die Macht. Sein Faschismus setzte von Anfang an auf Gewalt, aber auch auf die Mobilisierung der Massen. 100 Jahre später ist der gewalttätige Populismus, für den Mussolini steht, nicht tot – er hat sich nur verändert. Und er bleibt eine Gefahr.

Mussolini mit führenden Faschisten während des Marsches auf Rom, wahrscheinlich am 30. Oktober 1922.

Mussolini mit führenden Faschisten während des Marsches auf Rom, wahrscheinlich am 30. Oktober 1922.

Foto: AP

Der angebliche Revolutionär kommt im Schlafwagen. Benito Mussolini, 39 Jahre alt, Führer der Nationalen Faschistischen Partei Italiens, macht sich am Abend des 29. Oktober 1922 in Mailand auf den Weg nach Rom, um sich vom König zum Ministerpräsidenten ernennen zu lassen. Die Entscheidung dazu ist schon gefallen. Tags zuvor hat Vittorio Emanuele III. sich zuerst geweigert, die Armee gegen die vielleicht 25.000, vielleicht 40.000 Faschisten einzusetzen, die sich auf den Weg nach Rom gemacht haben, um die Macht zu übernehmen, und sich dann zu Mussolini überreden lassen. Der harrt im fernen Mailand aus – wohl auch, weil von dort der Weg in die Schweiz kurz ist, falls alles scheitert.