Wahlrechtsreform der Bundesregierung Mission impossible? Ampel will XL-Bundestag schrumpfen

Analyse | Berlin · Nur die Kommunisten in China gönnen sich ein größeres Parlament als den Bundestag. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP wollen nun das Wahlrecht zügig reformieren. Bislang stand vor allem die CSU auf der Bremse. Aus der Union kommt nun ein eigener Vorschlag.

 Der Bundestag wird immer größer und teurer, nach der Wahl mussten 736 Stühle montiert werden - ein Rekord.

Der Bundestag wird immer größer und teurer, nach der Wahl mussten 736 Stühle montiert werden - ein Rekord.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Er wächst und wächst und wächst. Die Rede ist vom Deutschen Bundestag. Als Idealgröße der Herzkammer der Demokratie sind 598 Sitze vorgesehen. 2002 hielt sich das Parlament mit 603 noch an die schlanke Linie. Ab 2005 (614) wurde im Plenarsaal nach jeder Wahl geschraubt und gebohrt, was das Zeug hält, um neue Stühle mit Polstern in der Spezialfarbe „Reichstags-Blue“ im Hohen Haus unterzubringen. Seit der Bundestagswahl sitzen nun 736 Volksvertreter unter der Glaskuppel. Ein teurer Rekord. Die Zusatzkosten gegenüber der Normgröße schätzt der Steuerzahlerbund auf über 400 Millionen Euro bis 2025. Weltweit gönnt sich nur das kommunistische China ein größeres Parlament. Warum ist das so?