Amerika muss seinen Waffenwahn loswerden

Amerika ist das Land mit den schärfsten Sicherheitsregeln auf der Welt. Zugleich ist es das Land mit den absurdesten Gegensätzen auf diesem Gebiet: Polizisten sichern Straßenübergänge, damit junge Menschen unbeschadet den Schulbus verlassen und wohlbehalten in ihre Klasse gelangen. In der Schule selbst aber werden sie dann Opfer von Leuten, die sich an jeder Ecke mit Handfeuerwaffen und Mengen an Munition versorgen können.

Amerika muss seinen Waffenwahn loswerden
Foto: Ronny Hendrichs

VW in den USA muss mit einer Milliardenstrafe rechnen, weil der Konzern beim Diesel-Abgas türkte. Sowas schadet Mensch und Umwelt durchaus. Doch hat man je davon gehört, dass die traditionsreiche Firma Smith and Wesson in Springfield, Massachusetts, auch nur ein einziges Mal dafür belangt worden wäre, dass deren Produkte zahlreiche Amerikaner mit einer viel eindeutigeren Todesursache aus dem Leben beförderten?

Die Zeit des Wilden Westens ist vorbei - und New York heute die schönste Stadt der Welt, weil der Saustall, den die Metropole Anfang der 90er Jahre abgab, unbarmherzig ausgemistet wurde. "Null Toleranz" hieß damals die Parole. Sie müsste auch für die mächtige US-Waffen-Lobby gelten, die nach dem jüngsten Blutbad wieder darauf verweisen wird, es wäre besser, auch die Lehrer im Land zu bewaffnen.

(RP)
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