Persönlich Amal Clooney . . . fürchtet Haft in Ägypten

Amal Clooney ist nicht nur die Frau, die es (dauerhaft) an die Seite von Hollywood-Star George Clooney geschafft hat. Die in Beirut im Libanon geborene Tochter einer Journalistin und eines Universitätsdozenten hatte es schon lange vor ihrer Hochzeit mit Clooney weit nach oben gebracht. Während des libanesischen Bürgerkrieges flüchtete die heute 36-Jährige mit ihren Eltern und Geschwistern nach London. In Oxford und New York studierte Clooney, damals noch mit dem Nachnamen Alamuddin, Rechtswissenschaft. Nach Stationen am Internationalen Gerichtshof in Den Haag und am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien arbeitet Clooney heute als Rechtsanwältin in London. Ihre Spezialgebiete: internationales Recht und Menschenrechte. Sie vertritt unter anderem Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange und Julia Timoschenko, die ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine.

Nun fürchtet sich die Anwältin vor einer Haftstrafe. Das Land Ägypten habe ihr nach einem von ihr verfassten Bericht über das ägyptische Justizsystem mit einer Festnahme gedroht. "Sie sagten, kritisiert der Bericht die Armee, das Rechtswesen oder die Regierung? Wir sagten, nun ja. Sie sagten, also gut, dann riskiert ihr Haft", sagte Clooney der britischen Zeitung "Guardian". So habe die Regierung die Veröffentlichung des Berichts verhindert. Clooney vertritt vor Gericht einen von drei in Ägypten inhaftierten Journalisten des Senders Al Dschasira, denen vorgeworfen wird, die islamistische Muslimbruderschaft unterstützt zu haben. Clooney hofft, dass ihr Mandant Mohammed Fahmy in seine Heimat Kanada ausgeliefert wird. In die beschlossene Neuauflage des Prozesses gegen die drei Reporter setzt sie wenig Hoffnung: "Leider müssen wir zu dem Schluss kommen, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass diese ägyptischen Gerichtsprozesse ein gerechtes oder zügiges Ergebnis bringen", sagte sie.

Sebastian Fuhrmann

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort