Alternativlose Merkel-CDU

In Essen entschied sich die CDU im Frühjahr 2000, mit Angela Merkel einen Neuanfang zu wagen - als Übergang. Starke Ministerpräsidenten standen bereit zu übernehmen.

Gut 16 Jahre später kehrt eine umgebaute Christdemokratie mit einer mehrfach gehäuteten Vorsitzenden erneut in Essen ein. Statt der damaligen Restzweifel herrscht in der CDU nun Erleichterung, dass Merkel die Partei auch im 18. und 19. Jahr führen will. Starke potenzielle Nachfolger sind kaum greifbar.

Ein scharf formuliertes Abschiebe-Papier hat wenigstens einen Hauch von Spannung aufkommen lassen. Ansonsten erweckt diese CDU im Vorfeld des Parteitages den Eindruck, sich lieber nicht durch Profildebatten von der Arbeit ablenken zu lassen. Das entspricht der DNA einer Partei, die sich zum Regieren geboren wähnt.

Das lief lange zur Zufriedenheit der Bürger. Doch die Flüchtlingspolitik hat das Grundvertrauen in Merkel in ein Grundmisstrauen verwandelt. Um diese Entwicklung erneut zu wenden, braucht die CDU eine neue, große Erzählung, mehr jedenfalls als eine 90+x-Prozent-Wiederwahl ihrer alternativlos gewordenen Vorsitzenden.

(RP)
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