Akte Antisemitismus

Rednerpult und Papierregale des Bundestages haben mal wieder beeindruckende Zeugnisse für Israel und gegen Antisemitismus abbekommen. 70 Jahre Israel waren dem Parlament Anlass für eine Debatte zur besten Sitzungszeit. Da gab es keinen, der das Existenzrecht bezweifelte, niemanden, der nach dem Holocaust die besondere Verantwortung Deutschlands vergaß.

Akte Antisemitismus
Foto: Ronny Hendrichs

Im Bundestag haben die Politiker mal wieder ein beeindruckendes Zeugnis für Israel und gegen Antisemitismus abgelegt. 70 Jahre Israel waren dem Parlament Anlass für eine Debatte zur besten Sitzungszeit. Da gab es keinen, der das Existenzrecht bezweifelte, niemanden, der nach dem Holocaust die besondere Verantwortung Deutschlands vergaß.

Dieser Befund hundertprozentiger verbaler Übereinstimmung scheint umso verblüffender, als der Bundestag so viele politische Strömungen von links bis rechts aufweist wie selten zuvor. Wie passt das zu verbreiteter Fundamentalkritik an Israel und Antisemitismus in der Bevölkerung?

Einen Hinweis liefert das Abstimmungsverhalten. Da mochten die Linken die hehren Absichten pro Israel und contra Antisemitismus nicht mittragen. Enthaltung! Zu einem solchen Bekenntnis! Darin spiegeln sich wachsende Teile des gesellschaftlichen Alltags: Grundsätzlich hat kaum jemand etwas gegen Juden, aber wenn es um spontanes Eintreten gegen konkreten Antisemitismus geht, schalten zu viele auf Enthaltung.

(may-)
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