Köln AfD kürt neues Spitzenduo

Köln · Weidel und Gauland sollen die Partei in die Bundestagswahl führen.

Der rechtskonservative Parteivize Alexander Gauland und die wirtschaftsliberale Alice Weidel werden die AfD als Spitzenkandidaten in die Bundestagswahl führen. Für das Duo stimmten beim Parteitag in Köln knapp 68 Prozent der Delegierten. Parteichefin Frauke Petry hingegen kassierte eine Niederlage: Mit ihrem "Zukunftsantrag", der die Partei auf ihren "realpolitischen" Kurs bringen sollte, wollte sich der Parteitag gar nicht erst befassen. Aber auch einen Antrag zum Stopp des Ausschlussverfahrens von Björn Höcke lehnten die Delegierten ab. Weidel zeigte sich zuversichtlich, dass die AfD im Mai in die Parlamente in Schleswig-Holstein und NRW einziehen werde und in den Bundestag. Einen Wahlkampf mit Rechtsaußen Björn Höcke schloss sie nicht aus. "Wir sind stärker als je zuvor", so die 38-Jährige in ihrer Antrittsrede. Gauland betonte: "Wir wollen das Land behalten, das wir von unseren Müttern und Vätern ererbt haben." Die Parteivorsitzende Petry hatte erklärt, sie stehe nicht als Spitzenkandidatin zur Verfügung. Die AfD verabschiedete auch ihr Wahlprogramm. Darin spricht sich die Partei gegen "ungeregelte Massenimmigration" aus. Deutschland solle den Euro-Raum verlassen und mittelfristig die D-Mark einführen. Im Scheidungsfall soll wieder das Schuldprinzip gelten. Zudem fordert die AfD, die Bezahlung von Kirchenrepräsentanten wie Bischöfen aus Steuermitteln abzuschaffen. Der Parteitag wurde von massiven Protesten mit mehr als 10.000 Teilnehmern begleitet, die meist friedlich verliefen.

(may-)
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