Düsseldorf Ärzte fordern 20 Euro Gebühr für Klinik-Ambulanz

Düsseldorf · Der Hartmannbund, der als Berufsverband nach eigenen Angaben 70 000 Ärzte vertritt, pocht auf eine Gebühr für Patienten, die Notdienste in Anspruch nehmen. Patienten sollen in solchen Fällen eine Pauschale zahlen. Nach den Vorstellungen des Hartmannbundes wären zehn Euro im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst und 20 Euro in der Krankenhausambulanz und für den Rettungsdienst eine angemessene Höhe der Selbstbeteiligung. Davon ausgenommen sollen die Patienten sein, die von Zuzahlungen befreit sind. Die angefallenen Notdienstgebühren sollen jeweils am Ende des Jahres durch die Krankenkassen eingezogen werden.

Mitte Mai war der Deutsche Ärztetag einem Antrag von Thomas Lipp, dem Vorsitzenden des Hartmannbundes in Sachsen, mit großer Mehrheit gefolgt: Demnach soll die Notdienstgebühr gesetzlich verankert werden - ähnlich wie die 2013 abgeschaffte Praxisgebühr.

Die Ärztevertreter sehen die Gebühr als Steuerungsinstrument. Sie soll Patienten davon abhalten, nur mit leichten Erkrankungen oder gar aus Bequemlichkeit die Notdienste, vor allem im Krankenhaus, zu nutzen. "Die missbräuchliche Inanspruchnahme hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen", erklärte Stefan Schröter, Vorsitzender des Landesverbands Nordrhein des Hartmannbundes. Die Folgen seien dramatisch: Durch die wachsende Zahl von Bagatellfällen bleibe weniger Zeit für Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen. "Die Qualität der ärztlichen Behandlung droht hierunter zu leiden", sagte Schröter.

(joh)
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