Ärzte - darf's etwas mehr sein?

Die niedergelassenen Ärzte haben wie jede Berufsgruppe das Recht auf eine angemessene Bezahlung. Und diese sollte insbesondere berücksichtigen, welche hohe fachliche Kompetenz Ärzte haben müssen, welch' hohe Verantwortung sie tragen und in welch' teure Apparate sie teilweise investieren. Doch all dies rechtfertigt nicht Stil und Ausgang der jüngsten Honorarverhandlungen.

Die Tinte unter der Vereinbarung zwischen Krankenkassen und Kassenärzten war kaum getrocknet, da protestierten Tausende Mediziner für mehr Geld. Das ist schon dreist. Wir erinnern uns: Im Schnitt verdient ein Arzt 5442 Euro netto im Monat, in einzelnen Fachgruppen deutlich mehr. Davon können andere Akademiker nur träumen. Und nun gibt es allein für die Behandlung von Kassenpatienten noch ein Plus von rund vier Prozent. Damit sollte man zufrieden sein. Sind die Funktionäre einzelner Verbände aber nicht. Sie wollen nun für feste Preise, also die Aufhebung des Budgets, kämpfen. Mal abgesehen davon, dass sie ihren Kampf auf dem Rücken der Patienten austragen, würde dies das System sprengen. Ein Markt, auf dem die Anbieter (also die Ärzte) auch die Nachfrage bestimmen, braucht Budgets, sonst explodiert die Last der Beitragszahler. Man kann nur hoffen, dass die Ärzte ihren Spitzenfunktionären nicht länger folgen. Diese haben jedes Maß verloren.

Bericht Politiker rufen streikende. . ., Titelseite

(RP)
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