Persönlich Änis Ben-Hatira . . . macht Werbung für Salafisten

Für Aufregung ist Änis Ben-Hatira (28) immer gut. So gelang dem Fußballprofi das Kunststück, zweimal aus einem Verein herausgeflogen zu sein. Sein Heimatklub Hertha BSC setzte den damals in der B-Jugend spielenden Berliner vor die Tür und dann mehrere Jahre später erneut, nachdem er seinen Mitspieler Mitchell Weiser geohrfeigt hatte.

Jetzt sorgte der Bundesliga-Profi mit tunesischen Wurzeln, seit dieser Saison beim SV Darmstadt 98, wieder für mächtigen Wirbel. Wie der Hessische Rundfunk berichtet, unterstützt Ben-Hatira eine Hilfsorganisation, die vom Verfassungsschutz als salafistisch eingestuft wird. Auf der Homepage von "Ansaar International" wirbt er für ein Projekt, das offenbar 4300 Palästinenser mit Trinkwasser versorgt. Und am 30. Oktober veröffentlichte Ben-Hatira auf Facebook ein Video über den Bau eines Brunnens in Ghana zusammen mit dem Logo des Vereins. Der Brunnen solle ein Zeichen des Friedens zwischen Muslimen und Christen darstellen.

Allerdings ist es mehr als fraglich, ob der 2012 in Düsseldorf gegründete Verein "Ansaar International" viel mit Völkerverständigung am Hut hat. Laut Verfassungsschutzbericht des Landes NRW ist er "fest mit der deutschen Salafisten-Szene verwoben". So würden Mitglieder regelmäßig an Info-Ständen zum Islam und bei Aktionen zur Verteilung des Korans in Erscheinung treten. Und bei Spendensammlungen würden international bekannte salafistische Prediger als besondere Attraktionen eingebunden.

Änis Ben-Hatira galt als großes Talent des deutschen Fußballs. Bei der U 19-EM war er Torschützenkönig und wurde zusammen mit Mesut Özil, Manuel Neuer und Mats Hummels U 21-Europameister. Während viele Mitspieler Weltmeister wurden, blieb Ben-Hatira, der seit 2012 für Tunesien spielt, die große Karriere verwehrt. Immer wieder warfen ihn Verletzungen oder die eigene Unbeherrschtheit zurück.

(RP)
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