Tel Aviv/Gaza Ägypten vermittelt im Nahen Osten

Tel Aviv/Gaza · Ein Fahrplan der Regierung in Kairo sieht eine ab heute geltende Waffenruhe vor.

Nach einer Woche der Gewalt im Nahen Osten mit mindestens 173 Toten im Gaza-Streifen verstärken der Westen und die arabische Welt ihre diplomatischen Bemühungen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton riefen die Konfliktparteien zu einem sofortigen Ende der Kampfhandlungen auf. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) brach zu Gesprächen in die Region auf.

Der erste aussichtsreiche Vorstoß für eine Waffenruhe kam dann allerdings von ägyptischer Seite: Das Außenministerium in Kairo legte am späten Abend einen Fahrplan vor, den Israelis und Palästinenser noch billigen müssen. Demnach soll bereits ab heute 8 Uhr eine 48-stündige Feuerpause in Kraft treten. Innerhalb dieses Zeitfensters sollen israelische und palästinensische Delegationen nach Kairo reisen, um indirekte Gespräche zu führen.

Die Zahl der Toten bei den blutigen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der militant-islamischen Hamas überstieg in der Nacht zu gestern bereits die Opferzahl des letzten großen Ausbruchs der Gewalt im November 2012. Damals waren 167 Menschen ums Leben gekommen.

Die israelische Armee schoss nach eigenen Angaben eine Drohne ab, die aus dem Gaza-Streifen in Richtung der Küstenstadt Aschdod gefeuert wurde. Das unbemannte Fluggerät sei mit einer Rakete des Typs "Patriot" abgefangen und zerstört worden, teilte die israelische Armee mit. Im Westjordanland nahm die israelische Armee 23 Palästinenser fest, darunter elf Hamas-Abgeordnete. In der Nähe von Hebron wurde ein 21-jähriger Palästinenser erschossen.

(RP)
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