Absurder VW-Skandal

Am Freitag wurde mal wieder deutlich, wer die eigentlichen Leidtragenden im VW-Abgasskandal sind. Da sorgte eine Nachricht für Verwirrung, dass der TÜV keine Plaketten mehr vergebe, wenn betroffene Halter die Schummel-Software in ihren Fahrzeugen nicht überspielen ließen. Großer Wirbel in den Medien, dann Dementi vom TÜV, im Kern aber blieb die Geschichte richtig: Wer die Fristen zur Umrüstung versäumt, muss mit dem Entzug der Plakette oder im schlimmsten Fall mit einer Stilllegung des Autos durch die Behörden rechnen.

Beim betrogenen VW-Kunden kommt also die gesamte Breite an Zwangsmaßnahmen zum Tragen, sollte er sich beim Beheben des an ihm verübten Betrugs nicht an die Vorschriften halten. Das ist in einem Rechtsstaat zwar nicht anders zu machen, schließlich müssen für VW-Besitzer dieselben Regeln wie für andere Autofahrer gelten. Dennoch wirkt es absurd. Schließlich hat sich der Konzern - jetzt feierte er sich wieder als größter Autobauer der Welt - beschämend gegenüber seinen Kunden verhalten. Und Entschädigung wie in den USA wird es nicht geben.

(jd)
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