Absch(l)ussbericht

Der niederländische Untersuchungsbericht zum Absturz der Boeing der Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine ist in seinem Ergebnis weit hinter den bisherigen Erkenntnissen zurückgeblieben. Das mag auf den ersten Blick enttäuschen. Aber das unabhängige Gremium hat sich erfreulicherweise auf die reinen Fakten konzentriert. Schlussfolgerungen, Spekulationen oder gar Propaganda blieben außen vor. Immerhin ist nun unumstößlich klar, dass eine "Buk"-Rakete russischer Produktion den Jet getroffen und fast 300 Menschen in den Tod gerissen hat. Moskauer Vertuschungsversuche unter anderem mit einem angeblichen Satellitenfoto, das ein ukrainisches Jagdflugzeug beim Abschuss zeige, sind damit zwar als Fälschung entlarvt - aber nun einmal kein Beweis, dass der Hauptverantwortliche im Kreml zu finden ist. So bleibt auch nach der gestrigen Veröffentlichung Raum für abstruseste Verschwörungstheorien.

Absch(l)ussbericht
Foto: Ronny Hendrichs

Entscheidend ist das Signal, wie gefährdet die Zivilluftfahrt über Kampfgebieten ist. So muss der MH 17-Abschuss lehren, künftig vorsichtiger zu sein. Das gilt aktuell auch bei den Flugrouten über Syrien.

(mic)
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