Boing 767 wurde von USA ausgestattet Abhörwanzen in Flugzeug des chinesischen Präsidenten

Peking/Washington (rpo). In einem für den chinesischen Präsidenten Jiang Zemin bestimmten US-Flugzeug sind nach Medienangaben Abhörgeräte entdeckt worden.

Die Entdeckung in der Boeing 767, die in den USA ausgestattet wurde, droht den Peking- Besuch von US-Präsident George W. Bush im kommenden Monat zu belasten. Das berichteten die britische Zeitung "Financial Times" und die "Washington Post" am Samstag. Das Weiße Haus und der US- Geheimdienst CIA nahmen am Samstag nicht zu den Vorwürfen Stellung.

Man äußere sich grundsätzlich nicht zu solchen Beschuldigungen. Jiang sei "wütend" gewesen, als die "Wanzen" nach Testflügen im September entdeckt worden seien, berichteten die Zeitungen. Bisher seien 27 von Satelliten gesteuerte Abhörgeräte in einem Sitzpolster, einer Toilette sowie im Kopfteil des für den Präsidenten bestimmten Bettes gefunden worden.

Nach Angaben der "Washington Post" wurden 20 chinesische Luftwaffenoffiziere und zwei Bedienstete einer Import-Export-Firma, die mit der Anschaffung der Maschine betraut waren, inzwischen festgenommen. Ihnen würden Nachlässigkeit und Korruption vorgeworfen. China habe rund 30 Millionen Dollar (33,9 Mio. Euro/66,3 Mio. DM) für die Umrüstung der Präsidentenmaschine bezahlt, doch hätten die beteiligten US-Firmen nur rund 10 Millionen erhalten.

Bereits im April vergangenen Jahres waren die chinesisch- amerikanischen Beziehungen stark belastet worden, nachdem ein US- Spionageflugzeug und ein chinesischer Kampfjet kollidiert waren. Der Jet war abgestürzt, während der US-Aufklärer auf chinesischem Territorium notlanden musste. Die Besatzung wurde erst Wochen später wieder freigelassen.

(RPO Archiv)
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