Düsseldorf/Berlin 40 000 Flüchtlinge im Land erwartet

Düsseldorf/Berlin · Der Städtebund fordert von Bund und Ländern mehr Flüchtlingshilfe.

Eine Zeltstadt für Flüchtlinge in Duisburg, neue Wohncontainer in Köln, angemietete Hotelzimmer in Emmerich - viele nordrhein-westfälische Städte müssen angesichts der rasant steigenden Flüchtlingszahlen improvisieren. 200 000 zusätzliche Flüchtlinge erwarten Bund und Länder in diesem Jahr, davon entfallen allein 22 Prozent oder gut 40 000 auf NRW. "Wir haben zunehmend Probleme, die vielen Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen", sagte Gregor Timmer, Sprecher der Stadt Köln, die gestern die Marke von 4000 Flüchtlingen überschritt.

Angesichts der enorm steigenden Flüchtlingszahlen aus Syrien, dem Irak, Nordafrika oder den Balkanstaaten hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund einen "Marshall-Plan Flüchtlingshilfe" von Bund und Ländern gefordert. Die Flüchtlingsströme würden durch die Kriege in aller Welt kurzfristig und sprunghaft weiter ansteigen. "Darauf müssen sich Bund und Länder durch die Schaffung weiterer zentraler Aufnahmeeinrichtungen besser vorbereiten", heißt es in einem Forderungskatalog des Gemeindebundes. Notwendig sei "ein mit Bundes- und Landesmitteln ausgestattetes Bau- und Umbauprogramm Unterbringung". Es sei mittelfristig kostengünstiger, neue Gebäude zu bauen, als Hotelzimmer anzumieten. Gemeindebund und Städtetag forderten kostendeckende Pauschalen der Länder an die Kommunen sowie einen EU-Flüchtlingskommissar, der dafür sorgen soll, dass andere EU-Länder mehr Flüchtlinge aufnehmen. "Wir brauchen dringend höhere Landeszuweisungen an die Städte", sagte auch Städtetags-Geschäftsführer Stephan Articus.

(mar/qua)
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