Noch keine Angaben über Identität der Opfer Zwei Tote bei Schießerei in Arztpraxis

Melle (rpo). Bei einem Beziehungsdrama aus verschmähter Liebe sind in einer Arztpraxis in Melle bei Osnabrück zwei 19 und 44 Jahre Arzthelferinnen getötet worden. Der Ex-Freund des 19 Jahre alten Opfers habe die beiden Frauen vermutlich mit vier gezielten Schüssen aus einer Pistole umgebracht, sagte Oberstaatsanwalt Norbert Mayer wenige Stunden nach der Tat.

Die Polizei fahnde mit einer 20-köpfigen Sonderkommission nach dem türkischstämmigen 20-Jährigen, der mit dem Auto seiner Mutter - einem lilafarbenen Ford Fiesta mit Bielefelder Kennzeichen - flüchtete. Die Polizei veröffentlichte am Donnerstag ein Fahndungsfoto von dem Mann. Sein Wohnort war am Abend noch unbekannt.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler hatte der Mann gegen 13.20 Uhr mit seinem Wagen vor der Praxis geparkt. Augenzeugen hätten beobachtet, wie er eine Pistole aus dem Auto genommen und in seinen Arbeitsanzug gesteckt habe, sagte Mayer. Daraufhin sei er in die Praxis im ersten Obergeschoss eines Ärztehauses geeilt. Der Täter habe vier gezielte Schüsse auf seine Opfer abgegeben. Warum auch die 44-jährige Kollegin der 19-jährigen Ex-Freundin zur Zielscheibe wurde, blieb zunächst unklar.

Die Praxisinhaberin, die sich während des Verbrechens mit Patienten im Behandlungszimmer aufgehalten hatte, habe sofort versucht, ärztliche Hilfe zu leisten, schilderte Mayer. Jedoch habe sie ihren Kolleginnen genauso wenig helfen können wie die herbeigerufenen Notärzte. Beide Frauen starben am Tatort. Ein Rettungshubschrauber musste wieder abfliegen.

Mayer schilderte Zeugenaussagen, wonach die 19-Jährige, die eine Ausbildung zur Arzthelferin machte, mit ihrem Freund vor etwa zwei Monaten Schluss gemacht hatte. In der Zeit bis zu dem Verbrechen habe er ihr wiederholt nachgestellt, allerdings ohne Gewalt. Der 20- Jährige soll den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge bereits in der Vergangenheit als Kleinkrimineller aufgefallen sein.

(RPO Archiv)
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