Fort "Zu attraktiv" – Zahnarzt darf Helferin entlassen

Fort · Dodge (RP) Weil er fürchtete, seiner gut aussehenden Assistentin auf Dauer nicht widerstehen zu können, hat ein Zahnarzt in den USA seine Angestellte entlassen – und dafür vor Gericht Recht bekommen. Das Oberste Gericht im Bundesstaat Iowa lehnte die Diskriminierungsklage der jungen Frau gegen ihren früheren Arbeitgeber ab.

Melissa Nelson (32) ist seit 13 Jahren verheiratet und Mutter zweier Kinder. Seit ihrem Rauswurf arbeitet sie als Kellnerin. Zuvor war sie zehn Jahre Assistentin bei Zahnarzt James Knight (53) in Fort Dodge in Iowa. Neun Jahre behandelte der Arzt sie korrekt, doch dann fing er an, sich über ihre hautenge Kleidung zu beklagen. Sie bringe ihn aus dem Konzept, lautete der Vorwurf. Einmal teilte er seiner Angestellten in einer Textnachricht mit, dass ihre Klamotten "zu antörnend" seien. Ein anderes Mal kommentierte er das unregelmäßige Sexleben der Zahnarzt-Helferin mit ihrem Mann: "Das ist wie einen Lamborghini in der Garage zu haben und ihn nie zu fahren." Als die Frau des Mediziners die Textnachrichten entdeckte, zwang sie den Zahnarzt, seine Helferin zu entlassen. Mit einem Priester als Beistand kam er der Forderung nach. Später versicherte er dem Mann seiner Assistentin, die habe sich nichts zu Schulden kommen lassen, er jedoch fürchte, eine Affäre mit ihr anfangen zu wollen.

In dem Verfahren beschuldigte niemand die Zahnarzt-Helferin, etwas Unrechtes getan zu haben. Trotzdem befand das Oberste Gericht in Iowa, dass die Entlassung rechtens sei. Die Anwältin der Klägerin, Paige Fiedler, kritisierte, das Gericht habe die alltägliche Diskriminierung von Frauen am Arbeitsplatz nicht berücksichtigt. "Diese Richter senden eine Botschaft an die Frauen in Iowa: Sie glauben nicht, dass Männer für ihre sexuellen Begierden verantwortlich sind. Sie meinen, dass die Frauen ihre Chefs kontrollieren sollen. Denn wenn die Männer außer Kontrolle geraten, können die Frauen legal gefeuert werden."

Zwar verbieten die Gesetze in Iowa Diskriminierung am Arbeitsplatz, doch konnten die männlichen Richter in Knights Verhalten keine Diskriminierung erkennen. Sie bezeichneten den Rauswurf als allenfalls unfair.

(RP)
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