Erster Muezzinruf zum Freitagsgebet in Köln Zwischen Begeisterung und Protest

Köln · Viel wurde darüber schon im Vorfeld diskutiert, am Freitag konnten sich Kritiker und Befürworter das erste Mal tatsächlich den Ruf zum Freitagsgebet anhören. Wie laut er tatsächlich ist, und was die Ehrenfelder dazu sagen.

 Muezzin Mustafa Kader rief zum ersten Mal draußen zum Gebet. Bisher durfte der Ruf nur im Inneren der Moschee erschallen.

Muezzin Mustafa Kader rief zum ersten Mal draußen zum Gebet. Bisher durfte der Ruf nur im Inneren der Moschee erschallen.

Foto: AP/Martin Meissner

An diesem Freitag ist viel los in Köln vor der Zentralmoschee in Ehrenfeld. Journalisten und interessierte Anwohner tummeln sich auf den ohnehin vollen Straßen, Autos hupen, Menschen unterhalten sich. Und natürlich wollen Menschen zum traditionellen Freitagsgebet: alte und junge, Familien mit Kindern, Männer und Frauen. Bei dieser Geräuschkulisse geht der Grund des Aufruhrs fast unter: Um 13.24 Uhr ruft für vier Minuten zum ersten Mal in Köln der Muezzin zum Freitagsgebet. Sein Ruf erschallt aus zwei kleinen Lautsprechern oberhalb der großen Holztür, zahlreiche Smartphone werden in die Luft gereckt. Fast jeder der Anwesenden möchte diesen Moment festhalten. Muezzin Mustafa Kader ruft zum Freitagsgebet, die Sätze dafür sind immer die gleichen: „Ich bezeuge, es gibt keine Gottheit außer dem einen Gott und ich bezeuge, dass Mohammed sein Gesandter ist.“