Gefangene ermordeten einen Angestellten Zehn Tote bei Ausbruch und Geiseldrama in Thailand
Ban Thapsila/Thailand (AP). Sondereinsatzkommandos haben in Thailand am Donnerstag neun Häftlinge erschossen, die aus einem Gefängnis ausgebrochen waren und mehrere Geiseln genommen hatten. Die bewaffneten Gefangenen, die aus dem Nachbarland Birma stammten, ermordeten am Mittwochmorgen im Gefängnis Samut Sakorn nahe Bangkok einen Angestellten und nahmen sieben weitere als Geiseln, darunter den Gefängnisdirektor und seinen Stellvertreter.
Am Mittwochabend verließen sie mit ihren Geiseln das Gefängnis in einem Auto und versuchten, die Grenze nach Birma zu erreichen. Während ihrer 13-stündigen Flucht ließen sie vier Geiseln frei, die anderen drei konnten am Donnerstag von der Polizei befreit werden.
Als die Häftlinge am Donnerstagmorgen in der westlichen Provinz Kanchanaburi wegen einer Reifenpanne ihr Auto wechselten, stürmten mehrere Kommando-Einheiten das Fahrzeug. Bei dem minutenlangen Schusswechsel wurden alle neun Birmaner getötet. Der Gefängnisdirektor wurde von einer Kugel in den Kopf getroffen und lebensgefährlich verletzt. Eine weitere Geisel und ein thailändischer Häftling trugen leichte Verletzungen davon. In dem Fahrzeug der Häftlinge fand die Polizei nach eigenen Angaben zwei echte und zwei Schreckschusspistolen, einen selbstgebauten Sprengsatz sowie mehrere Messer.
Ministerpräsident Chuan Leekpai sagte, der Erfolg des Polizeieinsatzes zeige, dass Thailand in der Lage sei, mit derartigen Ereignissen umzugehen. Er übte aber auch Kritik an den Medien, die durch die Verfolgung der Geiselnehmer die Polizeiarbeit behindert hätten.