Reizstofffreie Vertreterin Zwiebeln: Die Heulerei hat ein Ende

Düsseldorf (rpo). Oft den Tränen nah, muss man doch zugeben: Die Zwiebel ist eines der gesündesten Gewürze, die wir kennen. Sie fördert die Verdauung, reinigt das Blut und strotzt vor Mineralien, Vitamin A und den Vitaminen der B-Gruppe. Und doch schreckt sie viele Köche ab. Denn bei der Zubereitung bringt sie uns zum Weinen. Aber das ist wohl bald vorbei.

In einem aufwändigen Verfahren sind japanische Forscher dem "Wein-Enzym" der Zwiebel auf die Spur gekommen. Mit anderen Worten: Die Heulerei hat bald ein Ende. Und zwar ohne ein Quäntchen des Geschmacks einzubüßen.

Bisher gingen Experten davon aus, dass das zu Tränen reizende Gen der Zwiebel untrennbar mit der Substanz Thiosulphinat verbunden ist. Diese wiederum ist für den Geschmack zuständig. Entweder oder, Geschmack versus Tränen - dachte man deshalb bisher.

Doch jetzt berichteten Forscher der House Food Corporation in Chiba (Japan) in einer aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Nature", sie hätten das eigentliche "Tränenfaktor-Enyzm" der Zwiebel entdeckt. Und es sei möglich, es mit Hilfe der Gentechnik so zu verändern, dass das volle Aroma bleibt und die zu Tränen reizenden Stoffe unterdrückt werden.

Noch ist die japanische Zwiebel zwar nicht auf dem Markt. Wenn sie aber kommt, wird ganz bestimmt kein Koch der alten Zwiebel eine Träne nachweinen.

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