Indonesier darf nicht ausreisen Wissenschaft rätselt über „Baum-Mann“

Düsseldorf (RP). Der "Baum-Mann" genannte Indonesier Dede (36) wartet immer noch auf eine Ausreiseerlaubnis aus seinem Heimatland. Seine Haut ist von Baumrinden-artigen Auswüchsen bedeckt, aus den Händen scheinen Wurzeln zu wachsen. Jetzt wollen ihm Ärzte in den USA helfen – doch die indonesischen Behörden wollen Dede nicht außer Landes lassen.

Düsseldorf (RP). Der "Baum-Mann" genannte Indonesier Dede (36) wartet immer noch auf eine Ausreiseerlaubnis aus seinem Heimatland. Seine Haut ist von Baumrinden-artigen Auswüchsen bedeckt, aus den Händen scheinen Wurzeln zu wachsen. Jetzt wollen ihm Ärzte in den USA helfen — doch die indonesischen Behörden wollen Dede nicht außer Landes lassen.

Auch in Deutschland staunt die Fachwelt über den Anblick des "Baum-Mannes". "Ein interessanter Fall", meint Klaus-Werner Schulte, kommissarischer Leiter der Hautklinik des Düsseldorfer Universitätsklinikums. Der Diagnose des US-Mediziner Anthony Gaspari, der Dede in seinem Heimatdorf Cililin untersuchte, stellt Schulte einige Erklärungsansätze zur Seite: "Das Papillomvirus sorgt für ein tumorartiges Wachstum der Haut. Es ist verantwortlich für Warzen", berichtet Schulte. "Sobald das Immunsystem eines Menschen stark geschwächt ist, können sie massive Ausmaße annehmen — wie bei HIV-Patienten." Eine zusätzliche genetische Fehlfunktion sei bei Dede nicht auszuschließen. "Möglich wäre auch, dass sich eine zweite dermatologische Erkrankung auf seine Warzen gepflanzt hat", sagt der Spezialist.

US-Mediziner Anthony Gaspari möchte Dede mit einer speziellen Vitamin-A-Therapie helfen. "Eine Operation, eine Laserbehandlung sowie Medikamente und Salben könnten zusätzlich helfen", sagt Klaus-Werner Schulte.

(RP)
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