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Vertraute Gesichter beruhigen auch Tiere Wie Schafe ihren Stress reduzieren

London (rpo). Wenn Schafe Stress haben, reagieren sie ähnlich wie Menschen. Erst wenn sie vertraute und entspannte Gesichter sehen, bauen sich Angst- oder Stressgefühle langsam ab. Wie die wolligen Tiere sonst noch ihre Spannungen abbauen, hat jetzt ein britisches Forscherteam herausgefunden.

Tiere aus aller Welt
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<P>London (rpo). Wenn Schafe Stress haben, reagieren sie ähnlich wie Menschen. Erst wenn sie vertraute und entspannte Gesichter sehen, bauen sich Angst- oder Stressgefühle langsam ab. Wie die wolligen Tiere sonst noch ihre Spannungen abbauen, hat jetzt ein britisches Forscherteam herausgefunden.

Bilder von Ziegengesichtern oder abstrakte Formen in Gesichtsform hatten dagegen keinen beruhigenden Effekt. Das berichten die Forscher um Ana da Costa vom Babraham-Forschungsinstitut in Cambridge in der Fachzeitschrift "Biological Sciences" (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2004.2831).

Die Wissenschaftler hatten die Schafe, die normalerweise in einer Gruppe von 40 Tieren lebten, einzeln für 30 Minuten in einen kleinen Pferch eingeschlossen. Das fanden die Tiere gar nicht schön: Ihre Pulsfrequenz stieg an, sie bildeten deutlich mehr Stresshormone als vorher und ihr Gehirn zeigte eine starke Aktivität in Bereichen, die Stress und Angst verarbeiten. Das äußerte sich auch in ihrem Verhalten: Die eingesperrten Schafe blökten protestierend und bewegten sich unruhig im Pferch hin und her.

Das änderte sich, als die Wissenschaftler Bilder von Schafsgesichtern an die Wand hängten: Alle Stressreaktionen nahmen deutlich ab. Besonders interessant sei dabei die Veränderung in der Gehirnaktivität gewesen, schreiben da Costa und Kollegen. Die Aktivität von Hypothalamus und Amygdala - zwei Regionen, die mit negativen Gefühlen in Verbindung gebracht werden - nahm ab. Gleichzeitig stieg die Aktivität in Bereichen, die für die Verarbeitung positiver Gefühle verantwortlich sind, und in bestimmten Teilen des frontalen Cortex, die schon in anderen Studien mit der Gesichtserkennung in Verbindung gebracht worden waren.

Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen die Forscher, Bilder von Artgenossen als einfache Anti-Stress-Maßnahme einzusetzen, wenn einzelne Tiere aus irgendeinem Grund von ihren Gefährten getrennt werden müssen. Ein ähnlicher Effekt könnte auch bei kleinen Kindern existieren, vermuten die Wissenschaftler. So könnten beispielsweise Verlustängste bei Kindern dadurch gemindert werden, dass sie Bilder von ihren Eltern bei sich tragen.

(afp)
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