Rätsel des Alltags Wie entsteht Sodbrennen?

Düsseldorf (rpo). Es ist ein echtes Volksleiden, das Brennen in der Speiseröhre. Wie aber entsteht eigentlich Sodbrennen?

"Schauplatz" des Sodbrennens ist die Speiseröhre, ein schlauchförmiges, muskuläres Organ, das von einer Schleimhautschicht ausgekleidet wird. Zum Rachen hin ist es durch den Kehlkopf begrenzt, nach unten zum Magen hin durch einen weiteren Verschlussmechanismus. Bevor die Speiseröhre in den Magen übergeht, tritt sie durch eine Öffnung des Zwerchfells in den Bauchraum, um dann nach einigen Zentimetern in den Magen zu münden.

Die Hauptaufgabe der Speiseröhre ist der Transport der Nahrung vom Mund in den Magen. Beim Schlucken öffnet sich der Kehlkopf wie ein Ventil und lässt das Essen in Richtung Speiseröhre durch. Anschließend wird "umgeschaltet", so dass die Röhre nach oben abgeschottet ist.

Nach unten ist die Speiseröhre durch einen Schließmuskel zum Magen hin verschlossen. Den Rückfluss von Mageninhalt und Magensaft - einem aggressiven Cocktail aus Säure und Enzymen - in die empfindliche Speiseröhre verhindert ein komplexes System. Wenn diese Barriere jedoch versagt, Mageninhalt zurückfließt und durch zu viel Säure aggressiv die Schleimhaut der Speiseröhre reizt, entsteht ein brennendes Gefühl - das Sodbrennen.

Die so genannte Refluxkrankheit gilt in den Industrienationen als Volksleiden. Experten schätzen, dass weltweit 300 Millionen Menschen vom "Feuerteufel im Hals" betroffen sind. Bei etwa 90 Prozent der Menschen mit diesen Beschwerden ist die Schleimhaut der Speiseröhre in der Regel noch nicht von der zurückfließenden Magensäure angegriffen. Je öfter der Rückfluss stattfindet und je länger die Säure dort verbleibt, um so häufiger muss man aber mit Entzündungen der Speiseröhre rechnen. Ärzte sprechen dann von einer Refluxösophagitis. ddt

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