Leben auf dem „Roten Planeten“? 10 Fakten über den Mars

Der „Rote Planet“ beschäftigt die Menschheit schon seit Jahrtausenden. Aber warum ist er eigentlich rot – und wie sieht es mit Leben auf dem Mars auf? Zehn Fakten über unseren Nachbarplaneten.

 Die rötliche Färbung des Planeten ist auf auf einen Oxidationsprozess zurückzuführen.

Die rötliche Färbung des Planeten ist auf auf einen Oxidationsprozess zurückzuführen.

Foto: NASA

Wo liegt der Mars?

Der Mars ist, von der Sonne aus gesehen, der äußere Nachbar der Erde und der vierte Planet im Sonnensystem – leicht zu merken für diejenigen, die sich noch an den Merksatz „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“ erinnern. Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beschreibt, ist der Mars sehr viel weiter von der Sonne entfernt als die Erde: Während die Erde durchschnittlich rund 149,6 Millionen Kilometer Abstand zur Sonne hat, beträgt der des Mars knapp 228 Kilometer. Dementsprechend braucht der Mars auch für einen Umlauf um die Sonne – nämlich durchschnittlich 686,98 Tage. Damit dauert ein Marsjahr rund zwei Erdenjahre.

 Die Oberfläche des Mars zeichnet sich durch Gesteinsbrocken, sandige Böden und Dünen aus.

Die Oberfläche des Mars zeichnet sich durch Gesteinsbrocken, sandige Böden und Dünen aus.

Foto: NASA/JPL-Caltech/Malin Space Science Systems

Warum ist der Mars rot?

Der Mars wird auch der „Rote Planet“ genannt: Seine ocker- bis rötliche Farbe geht laut DLR auf einen hellen Staub zurück, der weite Teile der Marsoberfläche bedeckt und der durch den Prozess der Oxidation sozusagen verrostet ist. Die rötliche, entfernt an Blut erinnernde Färbung hat dem Planeten in Ägypten den Namen „Horus, der Rote“ eingebracht, im antiken Griechenland wurde er nach Ares, dem Kriegsgott, benannt. Seinen heutigen Namen verdankt er dem römischen Kriegsgott.

Wie groß ist der Mars?

Der Durchmesser des Mars ist mit 6794,1 Kilometern nur etwa halb so groß wie die Erde, seine Masse entspricht laut DLR rund einem Drittel der Masse der Erde. Damit ist er der zweitkleinste Planet des Sonnensystems – nur der Merkur ist noch kleiner.

Worin ähnelt der Mars der Erde?

Der Mars zählt zu den terrestrischen, also erdähnlichen Planeten – durch die eigene Schwerkraft ist er annähernd zu einer Kugel geformt. Außerdem hat er wie die Erde einen sogenannten „Schalenaufbau“, der aus einem eisenhaltigen Kern, einem silikatischen Mantel und einer äußeren Kruste besteht, beschreibt das DLR.  

Wie groß ist die Schwerkraft auf dem Mars?

Die Schwerkraft ist sehr gering: Sie beträgt nur 38 Prozent dessen, woran wir auf der Erde gewöhnt sind. Damit ist der Mars der terrestrische Planet mit der geringsten Gravitation – sogar auf dem kleineren Merkur ist der Wert höher.

Wie sieht es auf dem Mars aus?

Dank der vielen Missionen, die schon zum Mars unternommen wurden, weiß man recht gut, wie die Oberfläche des Planeten beschaffen ist: Sie zeichnet sich durch Gesteinsbrocken, sandige Böden und Dünen aus. „Grob kann man die Oberfläche in zwei große Regionen unterteilen: ein nördliches Gebiet mit Tiefebenen und ein südliches Hochland mit zahlreichen Einschlagskratern“, beschreibt das DLR auf seiner Webseite. Besonders auffallend in Äquatornähe ist der Schildvulkan Olympus Mons, der 26 Kilometer aus seiner Umgebung herausragt und 600 Kilometer durchmisst – gemessen über dem Meeresspiegel ist er rund zweieinhalb mal so groß wie der Mount Everest und damit der größte Berg im Sonnensystem. Mit dem Valles Marineris ist auf dem Mars auch der größte und tiefste Canyon im Sonnensystem zu finden. 

Wie kalt ist es auf dem Mars?

Die durchschnittliche Temperatur auf dem Mars beträgt laut DLR minus 60 Grad Celsius. Doch das hängt von der Jahreszeit ab, die es durch die erdähnliche Rotationsachse des Planeten von 25,2 Grad auch auf dem Mars gibt. Im Sommer kann es dann in Äquatornähe bis zu 27 Grad Celsius warm werden, im Winter kann die Temperatur jedoch an den Polen bis auf minus 133 Grad Celsius abfallen. Die Temperaturen können auch innerhalb eines Tages stark schwanken, denn eine dichte Atmosphäre, ähnlich wie die der Erde, gibt es nicht – die des Mars ist äußerst dünn.

Wie lange braucht der Mars für eine Drehung um die eigene Achse?

Etwas länger, aber nicht viel länger als die Erde: etwa 24 Stunden und 37 Minuten, die Erde ist circa 41 Minuten schneller. Damit dauert ein Tag auf dem Mars ungefähr gleich so lang wie der auf der Erde.  

Gibt es Leben auf dem Mars?

Die Bedingungen auf dem Planeten sprechen nicht dafür, dass Leben existiert: Die Temperatur ist extrem niedrig, außerdem gibt es weder ein Magnetfeld noch eine dichte Atmosphäre, die die Strahlung aus dem Weltraum abhalten. Bei den bisherigen Untersuchungen auf dem Mars wurden weder Lebensformen noch organische Substanzen gefunden. Doch laut DLR bleibt der Mars nach wie vor das wichtigste und langfristige Ziel der internationalen Raumfahrt im Hinblick auf die Suche nach existierendem oder ausgestorbenem Leben auf einem anderen Himmelskörper des Sonnensystems. Das ist die Aufgabe des gerade gelandeten US-amerikanischen Roboterfahrzeugs „Perservance“: die direkte Suche nach Lebensspuren. Dazu soll der Roboter weit in die Tiefe bohren und Bodenproben entnehmen.

Wie lange dauert ein Flug bis zum Mars?

Der Mars-Rover „Perseverance“ startete am 30. Juli 2020 vom Raketenstartgelände Cape Canaveral in Florida. In 203 Tagen hat er eine Strecke von 471 Millionen Kilometern zurückgelegt, bevor er am 18. Februar 2021 in die Marsatmosphäre eingedrungen ist.

(bora)
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