Keine Wartungsarbeiten Weltraumteleskop "Hubble" offenbar vor vorzeitigem Aus

Washington (rpo). Trotz vehementer Kritik aus den Reihen der Wissenschaft steht das Weltraumteleskop "Hubble" offenbar vor dem vorzeitigen Aus: US-Presseberichten zufolge strich die US-Regierung unter George W. Bush den Haushaltposten zur dringend erforderlichen Wartung des Geräts aus ihrem neuen Haushaltsplan.

Earthviews - Bilder der Erde aus dem Weltall
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Earthviews - die Erde aus dem All

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Im Budgetentwurf für das Haushaltsjahr 2006 sei der dafür benötigte Betrag von einer Milliarde Dollar (770 Millionen Euro) nicht mehr vorgesehen, berichtete die US-Tageszeitung "Washington Post" am Samstag. Ein Sprecher der US-Raumfahrtbehörde NASA sagte der Nachrichtenagentur AFP dazu, die Berichte seien "reine Spekulation". Genaueres lasse sich erst nach Vorlage des Haushaltsentwurfs im Kongress am 7. Februar sagen.

Die Internetseite Space.com berichtete, die NASA habe Gelder für eine Robotermission eingeplant, durch die das Teleskop ab 2006 seine Umlaufbahn verlassen und abstürzen solle. Die Verantwortlichen bestätigten dies laut "Washington Post" nicht.

Das "Hubble"-Teleskop sendet seit Anfang der 90er Jahre spektakuläre Aufnahmen aus dem Weltall. Der Einsatz des Teleskops war ursprünglich auf 15 Jahre festgesetzt worden; später wurde dieser Zeitraum bis 2010 verlängert. Im Januar 2004 hatte die NASA jedoch bekannt gegeben, keine Astronauten mehr zur Wartung des Geräts ins All zu entsenden und das Projekt einstellen zu wollen.

Nach heftigen Protesten von Wissenschaftlern und Abgeordneten kündigte die Behörde wenige Monate später an, Roboter für die Wartungsarbeiten einsetzen und so das Teleskop bis zum Eintreffen eines Nachfolger 2011 erhalten zu wollen. Ohne Reparaturarbeiten könnte "Hubble" nur noch bis 2007 arbeiten.

(afp)
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