Fortschritt in der Astronomie Forscher finden vermutlich ersten Mond außerhalb unseres Sonnensystems

Cape Canaveral · Wissenschaftler haben möglicherweise den ersten Mond außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Weitere Erkundungen des “Hubble”-Weltraumteleskops sollen Klarheit schaffen.

Hubble fotografiert so scharf wie nie zuvor
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Astronomen haben möglicherweise erstmals einen Mond außerhalb unseres Sonnensystems aufgespürt. Dieser sei so groß wie der Planet Neptun, berichten zwei Forscher von der Columbia University.

Außerhalb unseres Sonnensystem sind zwar viele Planeten bekannt, ein Mond, der solche Welten umkreist, muss aber noch bestätigt werden. Der potenzielle Mond, den die Wissenschaftler entdeckt haben, wäre deutlich größer als die Erde. Der Planet, den der mögliche Mond umkreist, wäre so groß wie der Koloss Jupiter.

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Foto: dpa, Hubble, European Space Agency

Die beiden Wissenschaftler Alex Teachey und David Kipping untersuchten für ihre Studie 284 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, die bereits vom Kepler-Weltraumteleskop der US-Raumfahrtbehörde Nasa entdeckt worden waren. Lediglich einer der Planeten schien von einem Mond begleitet zu sein, der Kepler-1625b. Dieser umrundet wiederum den Stern Kepler-1625, der etwa die Größe unserer Sonne hat, aber älter ist. Der mögliche Mond befindet sich in 8000 Lichtjahren Entfernung von uns in der Konstellation Schwan.

Der faszinierende Befund zeige, wie die Missionen der NASA zusammenarbeiten, um faszinierende Geheimnisse im Kosmos aufzudecken, sagte Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen vom NASA-Hauptsitz in Washington. "Wenn sich dieses Ergebnis bestätigt, könnte es unser Verständnis davon, wie Monde geformt werden und woraus sie bestehen können, völlig verändern."

Die Forscher waren auf der Suche nach einer zweiten Verdunkelung des Sternenlichts von Kepler-1625. Hauptgrund für die stellaren Helligkeitsschwankungen wäre der Planet Kepler-1625b, ein weiterer möglicher Mond - ein sogenannter Exomond außerhalb unseres Sonnensystems. Als Exoplaneten oder extrasolare Planeten werden planetare Himmelskörper bezeichnet, die nicht dem Sonnensystem angehören.

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Foto: ap

Die beiden Forscher hatten über ihre Theorie im amerikanischen Wissenschaftsmagazin “Science Advances” geschrieben. Astronom Alex Teachey mahnte angesichts des Forschungsstands zur Vorsicht: Wer vom ersten Exomond spreche, stelle eine große Behauptung auf und das verlange besondere Belege.

„Außerdem ist die Größe, die wir für diesen Mond berechnet haben, etwa die Größe von Neptun, kaum zu erwarten, und deshalb ist auch hier Vorsicht geboten“, sagte Teachey. Das “Hubble”-Weltraumteleskop soll sich die betreffende Himmelsregion möglichst bald wieder ansehen, um Klarheit zu schaffen.

(juju/dpa)
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