Europas Raketenfamilie komplett Trägerrakete Vega erfolgreich gestartet

Kourou · Der europäische Trägerraketenfamilie ist seit Montag komplett: Der neue Kleinträger Vega hob um 11.00 Uhr deutscher Zeit problemlos zu seinem Jungfernflug vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana ab, wie die Europäische Weltraumorganisation ESA mitteilte.

 Die Vega-Rakete auf der Startrampe in Französisch-Guiana.

Die Vega-Rakete auf der Startrampe in Französisch-Guiana.

Foto: Stephane Corvaja

An Bord waren neun Satelliten, darunter sieben Nanosatelliten von verschiedenen europäischen Universitäten.

Bei der ersten Mission soll das gesamte Vega-System überprüft werden, bevor es operativ in Dienst gestellt werden kann. Der rund 400 Kilogramm schwere italienische LARES-Satellit (Laser Relativity Satellite) wurde nach 55 Minuten als erster in 1450 Kilometern Höhe ausgesetzt.

Mithilfe seiner 92 Reflektoren kann seine Flugbahn von Laser-Bodenstationen rund um den Erdball hoch präzise vermessen werden.

Rakete befördert Lasten biszu 2,5 Tonnen

Der neue vierstufige Träger kann kostengünstig Nutzlasten zwischen 300 Kilogramm und 2,5 Tonnen in den Weltraum befördern. Damit deckt die europäische Betreibergesellschaft Arianespace künftig alle Bereiche bis 20 Tonnen ab. Bisher standen nur die europäische Schwerlastrakete Ariane 5 und der russische Mittelklasseträger Sojus zur Verfügung.

Vega ist 30 Meter hoch und 138 Tonnen schwer. Die ersten drei Stufen arbeiten mit Festtreibstoff, die fünffach wieder zündbare russisch-ukrainische Oberstufe hat ein Flüssigkeitstriebwerk.

Die neue Rakete wurde in den vergangenen neun Jahren von der ESA mit Italien als Hauptpartner entwickelt. An dem Projekt sind zudem Belgien, Frankreich, die Niederlande, Spanien, Schweden und die Schweiz beteiligt.

Deutschland will sich möglicherweise später an der Weiterentwicklung der Oberstufe beteiligen. Nach den bisherigen Vorstellungen soll der Träger künftig sechs- bis siebenmal pro Jahr starten.

(dpa)
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