Knochen- und Muskelschwund Thomas Reiter von Weltraumaufenthalt geschwächt

Cape Canaveral (RPO). Der deutsche Astronaut Thomas Reiter ist wohlbehalten auf die Erde zurückgekehrt. Doch die Nachwirkungen seiner Reise ins All wird der 48-Jährige wohl noch einige Wochen lang spüren: Er muss sich Schritt für Schritt wieder an die Schwerkraft gewöhnen. Während einer 45-tägigen Regenerationsphase wird er medizinisch betreut.

 Nach seiner Landung musste Reiter sitzen, weil die Schwerelosigkeit ihn geschwächt hat.

Nach seiner Landung musste Reiter sitzen, weil die Schwerelosigkeit ihn geschwächt hat.

Foto: NASA, AP

Reiter war 172 Tage im All, länger als jeder andere Westeuropäer vor ihm. Die Schwerelosigkeit bewirkt einen Knochen- und Muskelschwund. Zunächst soll Reiter für drei Wochen im texanischen Houston medizinisch betreut werden, bevor er seine Rehabilitationsmaßnahmen im Stützpunkt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Köln-Porz beendet.

Das Space Shuttle "Discovery" landete mit Reiter und sechs weiteren Raumfahrern am Freitagabend um 23.32 Uhr deutscher Zeit auf dem Raumfahrtzentrum Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Bundespräsident Horst Köhler, Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) gratulierten Reiter zu seiner erfolgreichen Mission.

Die "Discovery war am 10. Dezember zur internationalen Raumstation ISS gestartet und hatte dort knapp zwei Tage später angedockt. Während des achttägigen Gemeinschaftsfluges mit der ISS stiegen Besatzungsmitglieder vier Mal in den freien Weltraum aus. US-Astronaut Robert Curbeam wurde dabei dreimal vom ersten Schweden im All, Christer Fuglesang, begleitet und einmal von der Amerikanerin Sunita Williams.

Köhler dankte Reiter für seinen "wissenschaftlichen und kommunikativen Einsatz". Sein zweiter Weltraumaufenthalt sei nicht nur durch anspruchsvolle Instandhaltungsarbeiten und komplexe Experimente ausgefüllt gewesen. "In zahlreichen Live-Interviews haben Sie uns 'Erdlingen' einen faszinierenden Einblick in die Arbeit an Bord der ISS gegeben und uns damit die Welten des Weltraums ein wenig näher gebracht", betonte der Bundespräsident.

(afp)
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