Erstmals zu Beginn der 80er Jahre entdeckt Super-Orkan auf dem Saturn lässt nach

London (rpo). Das Wetter wird etwas besser. Zwar wehen die Sturmböen immer noch mit satten 970 Kilometern pro Stunde, das sind aber immerhin 700 Km/h weniger als zuvor. Ganz schön windig finden Sie? Stimmt. Zum Glück ist das auch nicht der Wetterbericht für unsere Mutter Erde, sondern für den zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems, den Saturn.

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<P>London (rpo). Das Wetter wird etwas besser. Zwar wehen die Sturmböen immer noch mit satten 970 Kilometern pro Stunde, das sind aber immerhin 700 Km/h weniger als zuvor. Ganz schön windig finden Sie? Stimmt. Zum Glück ist das auch nicht der Wetterbericht für unsere Mutter Erde, sondern für den zweitgrößten Planeten unseres Sonnensystems, den Saturn.

Bei Orkanen auf der Erde sind es selten mehr als 115 Kilometer pro Stunde. Spanische und US-amerikanische Forscher um Agustin Sànchez-Lavega von der Universität Bilbao schließen, dass unter anderem der Schatten des Saturnrings eine große Rolle für das Wetter auf dem Planeten spielt. Ihre Arbeit stellen sie im britischen Wissenschaftsmagazin "Nature" (Bd. 423, S. 623) vom Donnerstag vor.

Die hohen Windgeschwindigkeiten auf dem Saturn waren zuerst von den Voyager-Sonden zu Beginn der 80er Jahre registriert worden. Die Instrumente maßen knapp 1700 Kilometer pro Stunde. Zwischen 1994 und 2002 nahm sich das Hubble-Weltraumteleskop erneut die Wolkenformationen des Gasplaneten vor.

Beim Vergleich der Bewegungen von insgesamt 343 individuellen Strukturen in der äquatornahen Atmosphäre kamen Sànchez-Lavega und seine Kollegen auf "nur" noch 970 Kilometer pro Stunde. Ursache für diese Schwankungen könnten die vom Ringschatten mitbestimmten Jahreszeiten auf dem Saturn sein.

Zunächst waren die Planetenforscher überrascht von den starken Turbulenzen auf dem Saturn, weil er weniger Wärme von der Sonne erhält als der näher stehende Riesenplanet Jupiter. Der Saturn produziert auch weniger Eigenwärme als sein großer Bruder. Tatsächlich aber sind auf dem Ringplaneten die Jahreszeiten deutlich stärker ausgeprägt, weil seine Drehachse relativ stark geneigt ist.

Damit kommt es auch in regelmäßigen Abständen zu großen Schatten auf der Saturnoberfläche durch seinen Ring. Die daraus resultierenden großen Temperaturschwankungen machen den Saturn insgesamt zu einem stürmischeren Planeten als den Jupiter.

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