Neue Studie Stille wirkt entspannender als Musik

London (rpo). Viele Mensche hören ruhige Musik, um nach einem harten Arbeitstag abzuschalten. Mediziner haben jetzt herausgefunden, dass es ein deulich effektiveres Mittel gegen Stress und Anspannung gibt: völlige Stille. Das ist das Ergebnis einer Studie von Forschern aus England und Italien, die den Einfluss von Musik auf Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz untersuchten.

 In Ruhe relaxen: Stille wirkt deutlich beruhigender als ruhige Musik.

In Ruhe relaxen: Stille wirkt deutlich beruhigender als ruhige Musik.

Foto: rpo/Roger Ingenthron

Demnach erhöhen sich diese Werte umso stärker, je schneller der Rhythmus der gehörten Musik ist. Langsame Musik hat eine entspannende Wirkung, die aber von ruhigen Pausen zwischen Musikintervallen noch übertroffen wird. Über ihre Ergebnisse berichten Luciano Bernardi von der Universität von Pavia und seine Kollegen im Fachmagazin "Heart" (Bd. 92, S. 445).

In der Studie hörten die 24 Probanden kurze Musikstücke verschiedener Stilrichtungen. Die Forscher zeichneten währenddessen Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz und andere Werte auf, die auf Erregung oder Entspannung hinweisen. In einem zweiten Versuch wurde an zufälliger Stelle zwischen den Musikstücken eine zweiminütige Pause eingefügt.

Blutdruck und Herzfrequenz erhöhen sich proportional zur Geschwindigkeit der gehörten Musik, ergab die Auswertung. Die Stilrichtung der Musik hatte keinen Einfluss auf die Werte der Probanden. So zeigten beispielsweise schnelle klassische Musik und Techno dieselbe Wirkung. Bestimmte langsame Rhythmen hatten zwar eine beruhigende Wirkung auf die Testpersonen, Herzfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz fielen jedoch während der kurzen ruhigen Intervalle zwischen der Musik noch weiter ab.

Das deute darauf hin, dass Pausen oder auch ein zwischenzeitlich langsameres Tempo für die entspannende Wirkung von Musik sehr wichtig seien, schreiben die Forscher.

(afp2)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort