Nach 20 Stunden Flug SpaceX-Raumkapsel mit zwei US-Astronauten an ISS angedockt

Cape Canaveral · Erstmals seit neun Jahren sind wieder Astronauten von den USA aus zur Raumstation ISS gestartet – und jetzt auch sicher angekommen. Die „Crew-Dragon“-Raumkapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX dockte erfolgreich an der ISS an.

SpaceX-Start - Nasa schickt nach neun Jahren wieder Astronauten zur ISS
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SpaceX-Start - Nasa schickt nach neun Jahren wieder Astronauten zur ISS

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Foto: AP/John Raoux

Zwei Astronauten haben in einer Raumkapsel des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX die Internationale Raumstation erreicht. Das Andockmanöver am Sonntag sei ohne Probleme verlaufen, teilte die Nasa mit. Rund drei Stunden nach dem erfolgreichen Andockmanöver ihrer Raumkapsel sind die beiden US-Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley in der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Die Schleuse zwischen der SpaceX-Raumkapsel Crew Dragon und der ISS öffnete sich am Sonntag um 19.02 Uhr MESZ. An Bord der Internationalen Raumstation warteten bereits die russischen Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der US-Astronaut Chris Cassidy auf die Neuankömmlinge.

Hurley und Behnken waren damit die ersten, die von einem Privatunternehmen zur ISS gebracht wurden und die ersten seit 2011, die von US-Boden aus zur Raumstation gelangt sind. Für die USA bricht mit dem Flug eine neue Ära der kommerziellen Raumfahrt an.

Vor allem das Unternehmen SpaceX von Milliardär Elon Musk darf jubeln. Nachdem der erste Startversuch am Mittwoch wegen schlechten Wetters verschoben hatte werden müssen, verlief der zweite Anlauf wie am Schnürchen. Die Falcon-9-Trägerrakete mit der Dragon-Kapsel und den beiden Astronauten hob am Samstag problemlos vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral in Florida ab und erreichte gut 19 Stunden später die ISS. Hurley und Behnken waren bereit, manuell die Kontrolle zu übernehmen, sollte es beim Andockmanöver Probleme geben, doch die Kapsel dockte automatisch an.

Hurley und Behnken berichteten auch sonst von keinerlei Problemen. Zu Testzwecken hatten sie zuvor bereits einmal manuell die Kontrolle übernommen. Laut Behnken war die Steuerung dabei sehr gut. Den Start selbst beschrieben die beiden als ruckeliger als erwartet.

Sowohl SpaceX als auch die Nasa wollten nach dem erfolgreichen Start am Samstag noch nicht vorschnell feiern. Das Andockmanöver war der zweite wichtige Meilenstein, der dritte dürfte die geplante Wasserlandung in ein paar Monaten sein. Wie lange Hurley und Behnken genau auf der ISS bleiben sollen, ist noch nicht entschieden. An Bord sind aktuell zwei Russen und ein Amerikaner.

Die Nasa beendete mit dem Flug eine lange Durststrecke. Denn seit der Einstellung des Space-Shuttle-Programms 2011 waren keine Astronauten mehr von amerikanischem Boden aus ins All gebracht worden. In den vergangenen Jahren hatte die Nasa viel Geld für Plätze in russischen Sojus-Kapseln zahlen müssen, die von Kasachstan aus starten.

(kron/dpa)
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