Erstes Schauspiel seit 100 Jahren Sonnenfinsternis begeistert Forscher in der Antarktis

Wellington (rpo). Trotz der Kälte hat die totale Sonnenfinsternis in der Antarktis Begeisterung bei vielen Forschern ausgelöst. Das Schauspiel war erstmals seit dem Jahr 1903 wieder in der Antarktis zu bestaunen.

Die einzige totale Sonnenfinsternis dieses Jahres hat sich am Montag über der Antarktis weitgehend hinter Wolken abgespielt. Für einen wolkenfreien Blick hatten sich jedoch rund 300 Fans eigens einen Jumbo-Jet gemietet, wie der australische Rundfunksender ABC meldete. Wer umgerechnet rund 7300 Euro für einen Platz in der Boeing 747 gezahlt hatte, konnte jenseits des verhangenen Himmels das Naturspektakel genießen. Andere hatten laut ABC einen russischen Eisbrecher gechartert, um das kosmische Schattenspiel zu verfolgen.

Der Mondschatten war zuerst gegen 23.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit über dem südlichen Indischen Ozean auf die Erde getroffen und dann von Osten nach Westen über den Eiskontinent gewandert. Rund eine Stunde nach Beginn des Schauspiels verließ der Schatten den Globus wieder. Wie bei der ringförmigen Sonnenfinsternis über Island im vergangenen Mai lief der Mondschatten ungewöhnlicherweise von Ost nach West entgegen seiner sonst üblichen Richtung über die Erde, weil er hinter den momentan zur Sonne gekippten Südpol fiel. Zuvor hatten sich 1985, 1957 und 1939 totale Sonnenfinsternisse über Teilen des antarktischen Kontinents ereignet.

Zu einer totalen Sonnenfinsternis kommt es, wenn Sonne, Mond und Erde genau in einer Linie stehen. Der Mond verdeckt dann die Sonnenscheibe komplett und wirft einen schmalen Schatten, der normalerweise von West nach Ost über die Erde wandert. Da der Abstand zwischen Mond und Erde im Laufe eines Monats etwas variiert, erscheint der Mond je nach Position leicht unterschiedlich groß am Himmel. Dadurch kann in einigen Fällen ein schmaler Rand der Sonne frei bleiben, es kommt zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis.

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