Rendezvouz im All Sonde "Rosetta" trifft Asteroiden "Lutetia"

Darmstadt (RPP). Ein Rendezvouz im All zwischen der europäischen Raumsonde Rosetta und dem mehr als 100 Kilometer großen Asteroiden Lutetia lässt Wissenschaftler auf neue Erkenntnisse über die Entstehung der Planeten in unserem Sonnensystem hoffen. Die Raumsonde flog am Samstag mit einer Geschwindigkeit von rund 47.800 Stundenkilometern durch einen Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, näherte sich Lutetia bis auf 3200 Kilometer und schoss rund 400 Bilder von dem Asteroiden.

 Asteroid "Lutetita" in der Nahaufnahme.

Asteroid "Lutetita" in der Nahaufnahme.

Foto: ESA, APN

Rosettas fehlerloser Flug sei ein "spektakulärer Erfolg", teilte die Europäische Raumfahrtbehörde ESA in Paris mit. "Vor 24 Stunden war Lutetia eine entfernte Fremde. Jetzt ist sie - dank Rosetta - eine nahe Freundin."

 Diese

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Foto: ddp, ddp

Rosetta habe eine "neue Welt erschlossen", die Wissenschaftler in den nächsten Jahren beschäftigt halten werde, sagte Holger Sierks vom Max-Planck-Institut, der für das Kamerasystem der Raumsonde verantwortlich ist. Rosetta habe 400 "fantastische Bilder" aufgenommen, die viele Krater und weitere Details zeigten, sagte der Wissenschaftler weiter.

Mithilfe der Bilder soll nun zunächst die Masse und die Dichte des Asteroiden bestimmt werden. Zudem erhoffen sich die Wissenschaftler von weiteren Informationen über die Beschaffenheit des Asteroiden, etwa zum Vorkommen von Metall, neue Erkenntnisse zur Entstehung der Planeten in unserem Sonnensystem. Der im Durchmesser rund 134 Kilometer große Asteroid Lutetia wurde erstmals im Jahr 1852 in Paris entdeckt und trägt deshalb den antiken Namen der französischen Hauptstadt.

Der im März 2004 gestarteten Raumsonde Rosetta steht trotz des bereits erreichten Erfolges noch eine weite Reise bevor: Im Jahr 2014 soll sie den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko im äußeren Sonnensystem in rund 675 Millionen Kilometern Entfernung erreichen. Auf ihm soll ihr Roboter Philae landen, was die erste jemals vollführte Landung auf einem Kometen wäre. Der Roboter soll die Oberfläche untersuchen. Rosetta wird den Kometen in den folgenden Jahren auf seiner Reise zur Sonne begleiten. Die Mission der Raumsonde ist eine der bisher teuersten in der Geschichte der unbemannten Weltraumforschung - eine Milliarde Euro kostete allein die Sonde selbst.

(afp/felt)
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