Start in Kasachstan "Sojus"-Raumschiff auf dem Weg zur ISS

Berlin/Baikonur (RPO). Eine russische Sojus-Rakete mit drei Raumfahrern an Bord ist vom Weltraumbahnhof Baikonur zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die beiden US-Astronauten Douglas Wheelock und Shannon Walker sowie der Russe Fjodor Jurschichin hoben am Mittwoch (Ortszeit) pünktlich in der kasachischen Steppe ab, wie eine Live-Übertragung im russischen Fernsehen zeigte.

 Bei einem spektakulären Nachtstart ist das Raumschiff abgehoben.

Bei einem spektakulären Nachtstart ist das Raumschiff abgehoben.

Foto: AFP, AFP

Die Raumfahrer sollen etwa fünf Monate lang im All bleiben. Um 3.35 Uhr Ortszeit (Dienstag 23.35 Uhr MESZ) startete die Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur. Am Freitag soll sie an die ISS andocken. Dort sind seit April bereits die Russen Alexander Skworzow, Michail Kornienko und die US-Astronautin Tracy Caldwell Dyson im Einsatz.

Die Sojus-Flüge werden in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen, wenn die US-Raumfahrtbehörde Nasa zu Ende des Jahres nach drei Jahrzehnten ihr Space-Shuttle-Programm einstellt. Nur noch zwei Reisen der in die Jahre geratenen US-Raumfähren sind geplant - Mitte September soll die "Discovery" ins All aufbrechen, Ende November dann die "Endeavour".

Danach sollen für eine Übergangszeit allein die Sojusraketen die Flüge zur ISS übernehmen. Erst frühestens 2015 soll eine neue Raumschiff-Flotte der Nasa den Dienst aufnehmen.

Nervosität vor Start

Vor dem Start zur ISS am Mittwoch hatte sich bei den Sojus-Astronauten etwas Nervosität breit gemacht. "Ich bin sehr glücklich, dorthin zu fahren, vielleicht nur ein bisschen ängstlich", sagte die US-Raumfahrerin Walker nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Ihr Kollege Wheelock gab zu, sich genauso zu fühlen.

Der Russe Jurschichin wurde von seiner neunjährigen Tochter Elena verabschiedet. Sie wolle auch Kosmonautin werden, sagte sie - und beklagte sich zugleich, dass ihre Mutter ihr noch keine Raumfahrt erlaube. "Ich bin zu 100 Prozent auf der Seite Deiner Mutter", entgegnete Jurschichin.

Der Russe und die beiden US-Astronauten sollen in den kommenden Wochen im All mehrere russische und US-Raumfähren entladen, sagte die Sprecherin des russischen Raumfahrt-Kontrollzentrums, Elena Utkina. Außerdem sollen sie sich an zahlreichen wissenschaftlichen Experimenten besonders im Bereich der Geophysik und der Medizin beteiligen und ein Katastrophenschutzsystem testen.

Auch mehrere Außeneinsätze im Weltall seien geplant, berichtete die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass. Um die Erdenbürger über das Treiben auf der ISS auf dem Laufenden zu halten, will die Besatzung einen Internetblog pflegen.

(AFP/das)
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