Ein historisches Ereignis für die deutsche Raumfahrt: Am 26. August 1978 flog Sigmund Jähn an Bord des Raumschiffs "Sojus 31" ins Weltall. Damit war er als erster Deutscher und Kosmonaut der DDR im Rahmen des sowjetischen Interkosmosprogramms im All.
Nach dem Andocken an die Raumstation "Salut 6" absolvierte Jähn (links) als Forschungskosmonaut zusammen mit Walerie Bykowski (rechts) ein wissenschaftliches Programm. Unter anderem fotografierte er die Erdoberfläche mit einer Multispektralkamera. Nach knapp acht Tagen im All kehrte Jähn zur Erde zurück und zog sich bei der Landung einen bleibenden Rückenschaden zu.
In der DDR wurde Jähn nach seiner Rückkehr als erster Deutscher im All wie ein Volksheld gefeiert. Die westdeutsche Presse reagierte teilweise ironisch und spielte das Ereignis herunter.
Fünf Jahre später promovierte Jähn 1983 mit der wissenschaftlichen Auswertung seines Fluges. Als einer der letzten NVA-Generäle wurde Jähn am 2. Oktober 1990 entlassen.
Nach der Wende arbeitete der zweifache Familienvater als Berater für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie für die Europäische Weltraumbehörde im russischen Swjosdny Gorodok (Sternenstädtchen). Auf diesem Bild ist Jähn (links) mit dem westdeutschen Astronauten Ulf Merbold im Jahre 1990 in Köln zu sehen.
Am 13. Februar 1937 wurde Jähn im vogtländischen Rautenkranz geboren. Der gelernte Buchdrucker arbeitete als Pionierleiter und wurde später Jagdflieger bei den Luftstreitkräften der NVA. Von dort aus nahm er dann am Interkosmosprogramm teil. Er lebte bis zu seinem Tod am 21. September 2019 in Strausberg bei Berlin. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.