Röntgenteleskope fangen spektakuläre Bilder im All ein Schwarzes Loch direkt bei seiner Mahlzeit beobachtet

Washington (rpo). Gerät ein Stern in das Schwerefeld eines Schwarzen Lochs, ist sein Schicksal besiegelt. Jetzt konnten Forscher des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching erstmals beobachten, wie eine Sonne von einem solchen Materiesauger förmlich zerrissen wurde.

Spektakuläre Fotos: Schwarze Löcher, ferne Galaxien, sterbende Sonnen
413 Bilder

Schwarze Löcher, ferne Galaxien, explodierende Sonnen

413 Bilder
Foto: ap

<P>Washington (rpo). Gerät ein Stern in das Schwerefeld eines Schwarzen Lochs, ist sein Schicksal besiegelt. Jetzt konnten Forscher des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching erstmals beobachten, wie eine Sonne von einem solchen Materiesauger förmlich zerrissen wurde.

Den Angaben zufolge war die Beobachtung derartiger Phänomene bislang nur auf eine spezielle kleine Gruppen bestimmter "aktiver" Galaxien, so genannter "Quasare" beschränkt, die einen leuchtstarken Kern haben und von zentralen Schwarzen Löchern angetrieben werden.

Die jetzige Entdeckung in der unscheinbaren, normal wirkenden Galaxie RXJ1242-1119 sei ein Zufallstreffer, berichtete Eugen Hintsches von der Max-Planck-Gesellschaft: "Wir können das Schwarze Loch direkt bei seiner Mahlzeit beobachten."

Mit Hilfe der Röntgen-Teleskope XMM-Newton von der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und Chandra war zu beobachten, wie das Schwarze Loch einen kleinen Teil eines Sterns zerstörte und verschluckte, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA am Mittwoch mitteilte.

Dieses Ereignis sei seit langem in der Theorie vorhergesagt, aber nie bestätigt worden. Die Astronomen gehen davon aus, dass der Stern von einem anderen Himmelskörper aus der Bahn geworfen wurde und dem Schwarzen Loch zu nahe kam. Daraufhin sei der Stern von den enormen Gravitationskräften des Schwarzen Lochs regelrecht zerrissen worden.

Die Entdeckung liefert nach Angaben der NASA wichtige Informationen über das Wachsen Schwarzer Löcher und deren Einfluss auf Himmelskörper. Sterne könnten bis zu einem gewissen Grad gedehnt werden, erklärte Forschungsleiterin Stefanie Komossa von der Max-Planck-Gesellschaft für Extraterrestrische Physik.

Der nun beobachtete Stern habe dagegen der enormen Dehnung nicht mehr standgehalten. Die Astronomen gehen davon aus, dass die Masse des Schwarzen Lochs in der Galaxie RXJ1242-11 100 Millionen Mal größer ist als die der Sonne. Der teilweise verschluckte Stern entsprach demnach in etwa der Größe der Sonne.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort