Russin zeigt sich bei Raketenstart Schöne Spionin arbeitet nun für die Weltraumfahrt

Baikonur (RPO). Große Aufregung beim Start eine russischen Rakete zur Weltraumstation ISS: Alle Augen richteten sich plötzlich auf die russische Spionin Anna Chapman. Sie steht nun im Dienst der Weltraumfahr.

 Anna Chapman zeigt sich erstmals seit ihrer Abschiebung aus den USA.

Anna Chapman zeigt sich erstmals seit ihrer Abschiebung aus den USA.

Foto: AFP, AFP

Am Freitagmorgen ist eine russische Rakete zur ISS gestartet - doch die Aufmerksamkeit der Zuschauer erregte noch etwas anderes: Die russische Spionin: Den Start beobachtete auch die russische Spionin Anna Chapman, die in Baikonur zum ersten Mal seit ihrer Abschiebung aus den USA im Juli in der Öffentlichkeit zu sehen war.

Ein Sprecher der russischen Raumfahrtbehörde erklärte, Chapman sei als Beraterin der Fond-Servis-Bank in Baikonur, die mit der Raumfahrtindustrie zusammenarbeitet. Chapman gehörte zu einer Gruppe von zehn Spionen, die von den USA ausgewiesen wurden.

Die russische Rakete startete am frühen Freitagmorgen vom Raumfahrtzentrum Baikonur in Kasachstan erfolgreich mit drei Astronauten zur Internationalen Raumstation (ISS).

An Bord waren die beiden russischen Kosmonauten Alexander Kaleri and Oleg Skripochka und der US-Astronaut Scott Kelly. Sie sollten die ISS in zwei Tagen erreichen und dann fünf Monate im All bleiben. Zwei US-Astronauten und ein russischer Kosmonaut sind schon seit Juni in der Raumstation.

Die Rakete startete mit einer neu entwickelten Sojus-Kapsel wie geplant um 05.10 Uhr (Ortszeit, 01.10 Uhr MESZ). Die Sojus-Kapsel TMA-01M ist die erste der Sojus-Reihe, die komplett digital ist. Die neuen Sojus-Kapseln ermöglichen es auch, die Zahl der Starts zu verdoppeln, wenn die Raumfähren der NASA im kommenden Jahr außer Dienst gestellt werden, damit auch dann immer sechs Astronauten an Bord der ISS sein können.

Das Sojus-Raumschiff, das für den nächsten Flug zur Raumstation im Dezember genutzt werden soll, sei auf dem Weg von der Fabrik außerhalb Moskaus nach Baikonur beschädigt worden, erklärte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Anatoli Perminow. Falls Spezialisten feststellen sollten, dass die Kapsel repariert werden müsse, könnte sich der Start um Tage verzögern, sagte er. Der Chef des ISS-Programms der NASA sagte, er mache sich keine Sorgen über den Vorfall und "die Sojus, die im Dezember fliegen soll, wird in ausgezeichnetem Zustand sein."

US-Astronaut Kelly bekommt im Februar Besuch von seinem Zwillingsbruder Mark, der dann mit der vorletzten US-Raumfähre zur ISS fliegt. Die Internationale Raumstation feiert am 20. November ihren zehnten Geburtstag. Sie besteht inzwischen aus zehn Modulen, die von den USA, Russland, Kanada, Japan und Europa gebaut wurden.

(apd/sdr)
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