Thomas Reiter bangt um Rückkehr Schlechtes Wetter droht Discovery-Start zu verzögern

Cape Canaveral (RPO). Ob der deutsche Astronaut Thomas Reiter das Weihnachtsfest zu Hause feiern kann, ist weiterhin ungewiss. Zwar hat die NASA die technischen Probleme gelöst, die den Start der Raumfähre "Discovery" zu verzögern drohten, nun bewegt sich aber eine Schlechtwetterfront auf Cape Canaveral zu.

 Die NASA macht die "Discovery" startklar. Ob sie tatsächlich pünktlich abheben kann, ist ungewiss.

Die NASA macht die "Discovery" startklar. Ob sie tatsächlich pünktlich abheben kann, ist ungewiss.

Foto: AP

Der für Donnerstagabend geplanten Start der US-Raumfähre Discovery droht weiterhin zu scheitern. "Eine Kaltfront mit Regen und einer Wolkendecke bewegt sich am Donnerstag auf die Region von Cape Canaveral zu", sagte NASA-Meteorologin Cathy Winters am Mittwoch in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida, von wo aus die Raumfähre um 21.35 Ortzeit (Freitag 03.35 Uhr MEZ) starten sollte. Zumindest die technischen Probleme schienen dagegen gelöst: "Es hat sich alles geklärt, wir schauen jetzt nur noch aufs Wetter", erklärte NASA-Sprecherin June Malone.

Bei einer Verschiebung des Starts um 24 Stunden wären die Wetterbedingungen allerdings noch schlechter. Besser soll das Wetter am Sonntag werden; die besten Startbedingungen sieht Winters aber erst am kommenden Dienstag. Die NASA hatte für den Discovery-Start ein Zeitfenster bis zum 17. Dezember festgelegt.

Danach gibt es erst im Januar wieder eine Startmöglichkeit. Der für Donnerstag geplante Start sollte der erste Nachtstart seit der Columbia-Katastrophe im Februar 2003 sein, bei der sieben Astronauten ums Leben kamen.

An Bord der Discovery sollen sieben Astronauten, darunter zwei Frauen, zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Die Mission gilt als eine der schwierigsten in der Geschichte der Shuttle-Flüge: Die Raumfähre soll während ihrer zwölftägigen Mission eine elf Millionen Dollar (8,3 Millionen Euro) teure Metallstruktur für den Ausbau der ISS befördern und an der Raumstation montieren. Die Besatzung soll zudem das Elektro- und das Klimasystem der Station erneuern. Geplant sind drei Weltraumspaziergänge von insgesamt rund 20 Stunden Dauer.

Wenn das Shuttle wieder von der ISS ablegt, soll es den deutschen Astronauten Thomas Reiter mit zur Erde zurücknehmen, der seit Juli an Bord der Raumstation ist.

Am Dienstagabend hatte die NASA mitgeteilt, dass die Ingenieure bei abschließenden Vorbereitungen einen ungewöhnlichen Spannungsanstieg in der Elektronik des Shuttles festgestellen. Nach Angaben von Start-Koordinator LeRoy Cain könnte dies auf einen fehlerhaften Widerstand in den Messsensoren zurückzuführen sein. Ungewöhnliche Resultate hätten auch Tests der Motordichtung einer der Antriebsraketen ergeben, hieß es weiter. Diese Probleme wurden jedoch später für gelöst erklärt.

(afp)
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