Sojus-Kapsel ist undicht Russland verschiebt nächsten Flug ins All

Moskau · Russland verschiebt den nächsten bemannten Flug zur Internationalen Raumstation (ISS) um mindestens einen Monat. Der Abteilungsleiter für die bemannte Raumfahrt bei der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Alexej Krasnow, sagte, die eigentlich zur Wiederverwendung vorgesehene Sojus-Kapsel sei bei Tests nicht hermetisch dicht gewesen. So müsse auf eine andere Kapsel zurückgegriffen und der bevorstehende Starttermin verschoben werden.

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Foto: dpa, NASA, NOAA, GSFC, Suomi NPP, VIIRS

Die Verzögerung hat zur Folge, dass die derzeit in der ISS lebende Besatzung, die eigentlich am 16. März zur Erde zurückkehren sollte, einen bis anderhalb Monate länger im All bleiben wird. Dies sei nicht problematisch, weil sie nur für eine "ungewöhnlich kurze Expedition" von ursprünglich 120 Tagen ins All geschickt worden sei, sagte Krasnow.

Der Zeitverzug von bis zu 45 Tagen werde auch für den Start der nachfolgenden ISS-Besatzung gelten, erläuterte Krasnow. Die genauen Daten könne er nach einer Telefonkonferenz mit den Partnern von der US-Raumfahrtbehörde Nasa am Donnerstag nennen.

Die Sojus-Kapseln werden mit Raketen ins All transportiert und bringen die Astronauten zur Erde zurück. Üblicherweise können sie wiederverwendet werden.

Derzeit sind auch die USA auf das System der Sojus-Flüge angewiesen, weil sie ihre Raumfähren ausgemustert haben. Für das russische Raumfahrtprogramm war 2011 mit insgesamt fünf gescheiterten Missionen ein schwarzes Jahr.

Im August stürzte eine Sojus-Rakete mitsamt einer Progress-Versorgungsraumfähre kurz nach dem Start ab. Daraufhin kam der Shuttle-Betrieb zur ISS für rund drei Monate zum Erliegen.

(AFP)
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