Neue schwere Raumfahrtpanne Russland verliert drei Satelliten bei Explosion

Moskau · Bei einer neuen schweren Raumfahrtpanne hat Russland eine Proton-Rakete mit drei Satelliten für sein Navigationssystem Glonass verloren. Die Trägerrakete stürzte ab und explodierte.

Russische Rakete mit drei Satelliten abgestürzt
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Russische Rakete mit drei Satelliten abgestürzt

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Eine unbemannte russische Trägerrakete mit drei Navigationssatelliten an Bord ist am Dienstag nur 17 Sekunden nach ihrem Start abgestürzt und explodiert. Nach ersten Erkenntnissen gab es Fehler im Antriebssystem der Rakete, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Nach Schätzungen belief sich der Schaden auf 200 Millionen US-Dollar (rund 153 Millionen Euro).

Wie bei einer Liveübertragung durch Roskosmos zu sehen war, änderte die Proton-M-Rakete mit den Glonass-Satelliten kurz nach ihrem Start vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ihre Route, explodierte einige Sekunden später und ging in einem Feuerball auf.

Bei dem Vorfall habe es weder Verletzte noch weitere Sachschäden gegeben, allerdings sei Treibstoff ausgetreten, teilte die kasachische Weltraumbehörde Kaskosmos mit. Die Trägerrakete hatte 600 Tonnen des hochgiftigen Treibstoffs Heptil an Bord. Ein Teil der Belegschaft von Baikonur habe daher das Gelände verlassen müssen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine Quelle auf dem Weltraumbahnhof. Über dem Absturzort bildete sich demnach eine "giftige Wolke".

Die russische Raumfahrt musste in den vergangenen Jahren eine Reihe von Fehlschlägen verbuchen. Im Dezember 2010 stürzten drei Glonass-Satelliten, die mit einer Proton-Rakete ins All gestartet waren, in den Pazifik. Es folgten weitere Pannen, durch die mehrere Satelliten verloren gingen. Offenbar als Folge der Pannenserie entließ der russische Präsident Wladimir Putin im September 2012 den Chef des Chrunitschew-Zentrum für Weltraumforschung und -konstruktion, Wladimir Nesterow.

(AFP/dpa)
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