"US-Präsident will 'Kennedy-Effekt' wiederholen" Russischer Raumfahrtexperte: Bush-Plan ist "teure Show"

Berlin/Moskau (rpo). US-Präsident George Bush hat hochfliegende Pläne für die amerikanische Raumfahrt. Russische Experten des Moskauer Institut für Kosmosforschung (IKI) haben jedoch so ihre Zweifel an der Seriosität der Vorschläge einer ständigen Mondbasis und eines bemannten Marsfluges.

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<P>Berlin/Moskau (rpo). US-Präsident George Bush hat hochfliegende Pläne für die amerikanische Raumfahrt. Russische Experten des Moskauer Institut für Kosmosforschung (IKI) haben jedoch so ihre Zweifel an der Seriosität der Vorschläge einer ständigen Mondbasis und eines bemannten Marsfluges.

"Selbst für das wohlhabende Amerika ist eine Expedition zum Mars, wenn es denn überhaupt dazu kommt, nicht mehr als eine teure Show", sagte der Sprecher des Flaggschiffs der russischen Raumfahrtforschung, Juri Saizew, am Mittwoch der Nachrichtenagentur ddp.

Bush gehe es nur darum, den "Kennedy-Effekt der 60er Jahre mit dem 'Apollo'-Mondprogramm zu wiederholen". Sowohl in wissenschaftlicher als auch in praktischer Hinsicht werde eine Mars-Mission "genau so wenig prinzipiell Neues bringen wie die Flüge des Menschen zum Mond".

Ziel Bushs sei es vielmehr, "aller Welt und den Amerikanern selbst die US-Vormachtstellung im Kosmos zu beweisen", sagte der Forscher.

Saizew nannte es "bemerkenswert", dass Bush mit den Vorbereitungen für seinen "ambitionierten Plan" unmittelbar nach dem "Columbia"-Absturz vom 1. Februar 2003 begonnen habe, der der Internationalen Raumstation ISS "einen schweren, wenn nicht gar tödlichen Schlag" versetzt habe.

Inzwischen sei klar geworden, dass der nächste Shuttle-Flug nicht vor den Präsidentschaftswahlen stattfinden könne. So müsse aus Prestigegründen ein anderes spektakuläres Projekt her.

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