Spektakulärer Transport Russische Raumfähre "Buran" auf dem Rhein

Speyer (RPO). Im All hat sie die Erde gerade zwei Mal umkreist, dafür legt sie jetzt auf der Erde eine große Strecke zurück: Die russische Raumfähre "Buran" schippert derzeit auf einem Spezialschiff über den Rhein. Von Rotterdam aus geht's ins Museum nach Speyer - ein spektakulärer Transport. Derzeit fährt die Buran von Krefeld nach Köln, soll gegen 9 Uhr die Landeshauptstadt Düsseldorf durchschwimmen.

Hier schippert die Buran auf dem Rhein
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Hier schippert die Buran auf dem Rhein

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Die russische Raumfähre "Buran 002" ist am Montag in Deutschland eingetroffen - auf dem Rhein. Der historische Raumgleiter, der 1988 zwei Erdumrundungen zurückgelegt hatte, wurde vom Technik-Museum Speyer gekauft und wird derzeit auf dem Rhein von Rotterdam in die Domstadt in Rheinland-Pfalz transportiert.

Am Samstag soll das knapp 17 Meter hohe und rund 36 Meter lange Raumschiff dann nach Angaben des Museums vom Naturhafen Speyer auf der Straße etwa fünf Kilometer weit ins Museum gebracht werden. Dort wird derzeit eigens eine 22 Meter hohe Halle für den Raumgleiter gebaut, der voraussichtlich ab September der Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Das rund zehn Millionen Euro teuere Projekt wird durch Spenden und Eintrittsgelder finanziert.

Hier können Sie aktuelle Informationen über die Reise der Buran abrufen: http://www.museumspeyer.de/index.html - über ein an Bord befindliches GPS-System können Sie anhand einer interaktiven Karte die genaue Position des Frachters auf einer Landkarte erkennen.

Die "Buran", zu Deutsch "Schneesturm", ähnelt wegen der aerodynamischen Notwendigkeiten verblüffend dem US-Spaceshuttle. Sie bot dem Technik-Museum zufolge Platz für bis zu zehn Kosmonauten und hätte bis zu 30 Tage im All bleiben können. Die Raumfähre mit einer Flügelspannweite von knapp 24 Metern wurde 1988 von Baikonur ins Orbit geschossen, allerdings ohne Kosmonauten: Das Shuttle wurde automatisch vom Boden ferngesteuert und landete nach zwei Erdumrundungen wieder sicher in Baikonur.

Der Raumgleiter wurde dann während der Olympischen Spiele 2000 in Sydney und anschließend in Bahrain ausgestellt, wo er danach jahrelang blieb.

Dort wurden dann Mitglieder des Fördervereins des Technik-Museums auf den Raumgleiter aufmerksam und halfen mit, die "Buran" zu kaufen. Anfang März wurden dem Shuttle in Bahrain für den Transport die Flügel und das Seitenleitwerk demontiert, die etwa 80 Tonnen schweren Teile auf ein Hochseeschiff verladen und nach Rotterdam gebracht.

Im Museum Speyer wird die "Buran" am Samstag erwartet und muss zunächst auf die Fertigstellung ihres neuen Domizils warten. Ab Mitte bis Ende September kann sie dann von Technik-Fans besichtigt werden, gemeinsam mit zwei weiteren Publikumsmagneten: einem U-Boot der Bundesmarine und einem Jumbo-Jet von Boeing mit begehbarem Flügel. Das Museum, das als privater Verein organisiert ist, hat etwa 500.000 bis 600.000 Besucher im Jahr.

(afp)
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