Deutscher Satellit fällt nahe Indien ins Meer Rosat ist über dem bengalischen Golf abgestürzt

Köln (RPO). Der ausgediente deutsche Röntgensatellit Rosat ist am Sonntag (23. Oktober) um 3.50 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) über dem Golf von Bengalen beim Wiedereintritt in die dichten Schichten der Erdatmosphäre verglüht.

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Foto: AFP

Ob Teile des 2,4 Tonnen schweren Kolosses die Erdoberfläche erreicht haben, ist nicht bekannt, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Dienstag in Köln mitteilte. Der Wiedereintrittsort sei auf der Basis und nach Auswertung der von den internationalen Partnern, insbesondere den USA, zur Verfügung gestellten Daten bestimmt worden.

Im Vorfeld hatte es geheißen, rund 30 Trümmerteile im Gesamtgewicht von 1,7 Tonnen könnten die Erde erreichen. Das größte Teil könnte mit allein 1,6 Tonnen das Teleskop mit seinem besonders hitzeresistenten Spiegel sein.

Mit dem Wiedereintritt von Rosat "findet eine der erfolgreichsten wissenschaftlichen Raumfahrtmissionen Deutschlands ihren endgültigen Abschluss", sagte DLR-Chef Johann-Dietrich Wörner. Der Einsatz aller Beteiligten im DLR sowie der nationalen und internationalen Partner sei "mustergültig" gewesen. Dafür gebühre allen Dank.

Rosat war am 1. Juni 1990 vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet worden. Damit nahm eine Mission ihren Anfang, bei der Wissenschaftler zum ersten Mal den gesamten Himmel mit einem abbildenden Teleskop auf Röntgenquellen untersuchten. Bis zu seinem Missionsende am 12. Februar 1999 hat der Satellit 80.000 kosmische hat der Satellit 80.000 kosmische Röntgenquellen, darunter Quasare, Galaxien und Neutronensterne, registriert sowie Kometen und Schwarze Löcher untersucht. Mit seiner Weitwinkelkamera nahm er zudem 6.000 Quellen im extremen Ultraviolettbereich auf.

Mehr als 4000 Wissenschaftler aus 24 Ländern nutzten Rosat, um Messungen in Auftrag zu geben und auszuwerten. Viele Vorgänge im sogenannten heißen Universum wurden erstmals beobachtet.

(AFP/DLR)
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